Benitez winkt Abschiedsgeschenk - Chelsea vor Finale

Basel (dpa) - Nach der Rückkehr vom erfolgreichen Schweiz-Trip lohnte sich für Trainer Rafael Benitez dann doch mal ein Blick in die englischen Gazetten. Positive Schlagzeilen waren zur Abwechslung nach dem 2:1 (1:0) des FC Chelsea beim FC Basel im Halbfinal-Hinspiel der Europa League zu lesen.

Das hatte fast schon Seltenheitswert, nachdem sich seit Tagen alles um die mögliche Rückkehr von „The special one“ Jose Mourinho an die Stamford Bridge samt der nicht enden wollenden Transferspekulationen (Falcao, André Schürrle, etc.) gedreht hatte.

So stehen die Chancen gut, dass Benitez nicht mit leeren Händen London verlässt. Der Trostpreis mit dem Gewinn der Europa League winkt dem Spanier, dessen Planungen im Mai ursprünglich einen Abstecher nach Wembley zum Champions-League-Finale statt einer Reise zum Endspiel im oft titulierten „Verlierer-Cup“ nach Amsterdam (15. Mai) vorgesehen hatte.

Inzwischen scheinen sich die hochbezahlten Chelsea-Stars mit der Europa League aber angefreundet haben. „Ich will einen Titel für mich und für Chelsea“, sagte Verteidiger David Luiz, der in der vierten Minute der Nachspielzeit mit einem Freistoß den Siegtreffer erzielt hatte. Damit würden die Blues gar Historisches vollbringen. Die Champions League und ein Jahr später die Europa League zu gewinnen, war bislang noch keinem Club gelungen.

Bis es so weit ist, muss Chelsea aber noch das Rückspiel gegen den Schweizer Champion meistern. „Wir haben gesehen, was Basel in Tottenham gemacht hat. Sie können zu Hause und auswärts treffen“, mahnte Benitez und verwies darauf, dass Basel im Viertelfinale schon 2:0 bei den Spurs geführt hatte (Endstand: 2:2). Diesmal waren die Schweizer aber nur durch einen äußerst schmeichelhaften Foulelfmeter von Fabian Schär (87.) nach dem frühen Gegentreffer von Victor Moses (12.) zurückgekommen.

Der Spanier ist gewillt, seine kurze Amtszeit - erst am 21. November 2012 war er gekommen - zu einem guten Ende zu bringen. Einfach wird es nicht, denn schon jetzt dreht sich alles um die Zukunft. Mourinho soll kommen, als Antrittsgeschenk soll er für 53 Millionen Pfund (rund 63 Millionen Euro) Stürmerstar Falcao von Atlético Madrid bekommen. Und auch Leverkusens André Schürrle steht auf dem Sprung.

Summen, die Arsène Wenger vom Chelsea-Rivalen FC Arsenal nicht kalt lassen. „Ich bin ein wenig besorgt darüber, was Chelsea im Sommer machen kann“, sagte der Franzose, der Benitez lobte: „Er macht einen guten Job.“ In der Liga liefern sich die drei Londoner Clubs Chelsea, Arsenal und Tottenham noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Plätze drei, vier und fünf. In einem möglichen Europa-League-Finale müsste sich Chelsea womöglich mit Fenerbahce Istanbul auseinandersetzen. Die Türken gewannen das Hinspiel gegen Benfica Lissabon durch ein Tor von Korkmaz (72.) mit 1:0 (0:0).