Freude und Wehmut bei Frei nach Basels Europacup-Coup
Basel (dpa) - Alex Frei hatte nach dem historischen Coup des FC Basel feuchte Augen. Der frühere Dortmunder Bundesliga-Torjäger verdrückte in der Kabine die ein oder andere Träne - vor Freude, aber auch aus Wehmut.
Denn wenn der Schweizer Serienmeister Basel erstmals in der 120-jährigen Club-Geschichte ein Europacup-Halbfinale bestreitet, ist Frei nicht mehr dabei. Der 4:1-Sieg im Elfmeterkrimi gegen den englischen Favoriten Tottenham Hotspur in der Europa League war die Abschiedsvorstellung des Schweizer Rekordtorjägers auf internationaler Bühne.
Ungewöhnlich genug: Frei tritt am Montag seinen Dienst als Sportdirektor des FC Luzern an. Das war bereits im März zu einen Zeitpunkt beschlossen worden, als Frei einen derartigen Baseler Höhenflug im Europacup kaum für möglich gehalten hätte. Am Sonntag beim Heimspiel gegen den FC Zürich wird der 33-Jährige, dem in 59 Europacupspielen 32 Treffer gelangen, offiziell verabschiedet.
Gegen die Spurs stand Frei noch einmal für wenige Minuten im Mittelpunkt. In der 111. Minute wurde er eingewechselt, zwei Minuten später hatte er gar die große Chance zum 3:2-Siegtreffer, doch Spurs-Verteidiger Michael Dawson verhinderte den krönenden Höhepunkt. Für diesen sorgten Freis Mitspieler im Elfmeterschießen und setzten damit die unrühmliche Serie von englischen Negativerlebnissen vom Punkt fort.
Erstmals seit 35 Jahren steht wieder ein Schweizer Club in einem Europacup-Halbfinale. Das war letztmals den Grasshoppers Zürich 1977/78 im UEFA-Pokal geglückt. „Jetzt wollen wir auch ins Finale“, sagte der frühere Bundesliga-Stürmer Marco Streller. Frei wird es in Luzern genau verfolgen.