Chelsea und Benfica im Europa-League-Finale
London (dpa) - Ein Jahr nach dem Champions-League-Triumph greift der FC Chelsea nach dem Titel in der Europa League. Die Londoner gewannen das Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Basel mit 3:1 (0:1) und zogen eine Woche nach dem 2:1-Erfolg in der Schweiz ins Endspiel am 15. Mai in Amsterdam ein.
Gegner dort ist Benfica Lissabon. Der 32-malige portugiesische Fußball-Meister siegte gegen Fenerbahce Istanbul mit 3:1 (2:1) und machte damit die 0:1-Niederlage vor Wochenfrist am Bosporus wett.
Ein Dreierpack binnen neun Minuten durch Fernando Torres (50.), Victor Moses (52.) und David Luiz (59.) brachte den Tabellen-Dritten der englischen Premier League auf Finalkurs, nachdem Basel durch Mohamed Saleh (45.+1) in Führung gegangen war. Im Estadio da Luz von Lissabon krönten Nicolas Gaitan (9.) und der zweimal erfolgreiche Oscar Cardozo (35./66.) den Benfica-Sturmlauf, Dirk Kuyt (23.) hatte per Handelfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich für Fenerbahce getroffen.
Die im Hinspiel erst in der Nachspielzeit bezwungenen Basler bewiesen an der Stamford Bridge Courage und wurden vor knapp 42 000 Zuschauern dafür belohnt. Nachdem der frühere Bundesliga-Profi Marco Streller (1.) und Valentin Stocker (39.) große Möglichkeiten für die Eidgenossen verpasst hatten, gelang Saleh in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit die verdiente Führung für die Eidgenossen. Chelsea enttäuschte seine Fans, die ihrem Unmut mit „Mourinho“-Sprechchören Luft machten.
Bei der besten Chance für die Londoner vor der Pause traf Frank Lampard (9.) nur den Pfosten. Dafür war Lampard fünf Minuten nach Wiederbeginn mit einem Aufsetzer, den Basel-Keeper Yann Sommer nicht festhalten konnte, Wegbereiter des Ausgleichs. Torres war zur Stelle und staubte ab. Keine 120 Sekunden später brachte Moses die Londoner in Führung. Die letzten Zweifel an Chelseas zweiter Final-Teilnahme nacheinander besiegelte David Luiz mit einem Schuss in den Winkel.
„Wir haben in der ersten Hälfte für den 1:0-Vorsprung riesigen Aufwand betrieben. In der zweiten Halbzeit wurden wir dafür bestraft, weil wir krasse Fehlpässe zugelassen haben“, kommentierte Basels Coach Murat Yakin das Ausscheiden seiner Mannschaft.
In einer temperamentvollen Begegnung vor 60 000 Zuschauern in Lissabon hatte Benfica den 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel durch Gaitan bereits nach neun Minuten wettgemacht. Doch dann schien ein Handspiel von Ezequiel Garay im eigenen Strafraum den Hausherren einen Strich durch die Rechnung zu machen: Kuyt verwandelte den Strafstoß sicher und ließ rund 7000 mitgereiste Fenerbahce-Fans jubeln.
Dann folgte der große Auftritt von Cardozo. Der Angreifer aus Paraguay brachte seine Mannschaft in der 35. Minute erneut in Führung und schoss Benfica Mitte der zweiten Halbzeit ins Finale. Ihren letzten großen Titel hatten die Portugiesen 1962 errungen, als im Landesmeister-Finale ein 5:3-Triumph über Real Madrid gelang.