Ibisevic mit „Strand-Tor“ - Hertha-Frühstart erfolgreich
Berlin (dpa) - Trainer Pal Dardai genoss nach seinem Premierensieg als Europacup-Trainer das besondere Gefühl. Und Traum-Torschütze Vedad Ibisevic freute sich „riesig“.
1:0 zum Auftakt in die neue Saison - trotz des schwierigen Zeitpunkts quasi noch mitten in der Vorbereitung gelang Hertha BSC ein durchaus sehenswerter Auftritt gegen Bröndby IF.
Und dazu gibt es nun die gute Chance, am kommenden Donnerstag im Rückspiel in Kopenhagen die dritte Runde der Europa-League-Qualifikation erfolgreich abzuschließen. „Jetzt geht es darum, das nächste Woche zu vergolden und eine Runde weiterzukommen“, erklärte Kapitän Fabian Lustenberger.
„Wir haben gut gegengehalten. Und durch unsere spielerische Qualität haben wir das Spiel gewonnen. Darauf bin ich stolz“, sagte Hertha-Coach Dardai nach seinem Trainerdebüt auf internationaler Club-Bühne.
Dardai schwärmte von der artistischen Leistung von Ibisevic. Mit einem spektakulären Seitfallzieher hatte der Bosnier die Partie entschieden. „Als der Ball gekommen ist, wollte ich ihn einfach nur gut treffen. Ich habe mich natürlich riesig gefreut“, erzählte Ibisevic. „Solche Tore habe ich höchstens mal am Strand gemacht und dann gleich vor Freude ein Bier getrunken“, sagte Dardai lächelnd.
Zwar wollte der ehemalige ungarische Nationaltrainer den besonderen Abend für sich selbst nicht herausheben. „Für mich ist das normal. Ich bin so aufgewachsen“, sagte Dardai. Doch wie sich seine Mannschaft nach dreieinhalb Wochen Grundlagentraining für die neue Saison im Match gegen die Dänen mehr und mehr freispielte, dabei die Tugenden aus der Vorsaison geschickt einbrachte, machte den Abend im ausverkauften Berliner Jahn-Sportpark für die 18 454 Fans und für den Cheftrainer zu einem ganz speziellen. „Das war sehr ordentlich. Gewonnen und kein Gegentor, das ist wichtig.“
Dennoch bleibt für Dardai und seine Profis das Rückspiel gegen Bröndby ein Spagat. „Wir arbeiten weiter an der Frische und werden für das Spiel nicht die Vorbereitung opfern“, betonte der 40-Jährige. „Wir versuchen weiter, einen guten Rhythmus zu bekommen.“ Wenn dann der Schritt in die Playoffs und später in die Gruppenphase der Europa League gelänge, könnte aus dem Nachteil „vielleicht ein Vorteil werden“, hofft Dardai. Sprich: Hertha würde schon mit richtiger Wettkampfpraxis in die Bundesliga starten. „So etwas kann man nicht simulieren“, betonte der Trainer.
Erst einmal erwartet die Berliner aber in Kopenhagen „ein sehr schwieriges Spiel“, sagte Dardai. „Dort müssen wir wieder gut spielen und unser Torchancen besser nutzen.“ Im Hinspiel traf nur Ibisevic. Die anderen Gelegenheiten wurden alle vergeben. Dardai aber glaubt schon jetzt an die positive Wirkung des Frühstarts: „Ich glaube, wir haben heute vom Wettkampf profitiert.“ Lustenberger: „Es gibt uns ein gutes Gefühl, dass wir mit einem Pflichtspielsieg gestartet sind.“