Ibisevic und Ulreich zum x-ten Mal VfB-Erfolgsgaranten
Kopenhagen (dpa) - Auf den Knipser und den Keeper war auch im Europa-League-„Endspiel“ beim FC Kopenhagen Verlass. Vedad Ibisevic und Sven Ulreich erwiesen sich gegen den dänischen Rekordmeister zum x-ten Mal als Erfolgsgaranten und sportliche Überlebensversicherungen des VfB Stuttgart.
Beide spielten ihren Anteil am hart erkämpften 2:0 (0:0) indes bescheiden herunter. „Ein Lob ist immer schön zu hören“, sagte Torjäger Ibisevic. „Aber in erster Linie zählt der Erfolg der Mannschaft.“ Torhüter Ulreich wies nur auf die schlagartig verbesserte Ausgangslage hin: „Die Tabelle sieht jetzt besser aus.“
Dafür hoben die Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten die Verdienste der beiden Matchwinner hervor. „Gott sei Dank hat Vedad den Schlüssel gefunden“, lobte der frühere Nationalstürmer Fredi Bobic Ibisevic für dessen entscheidendes 1:0 (76. Minute). „Da hat er eiskalt den Ball versenkt.“ Der wie schon seit Wochen weitgehend enttäuschende Martin Harnik erzielte das späte 2:0 (90.+2).
Der Ende Januar für rund 5,5 Millionen Euro von 1899 Hoffenheim geholte Ibisevic erweist sich immer mehr als Königstransfer der insgesamt überzeugenden Einkaufspolitik Bobics. Auch gegen die defensivstarken Dänen war sein Treffer der von Coach Bruno Labbadia vehement geforderte „Türöffner“.
Möglicherweise hätte aber selbst Ibisevic die nächste Pleite nicht verhindern können, wenn Ulreich nicht in nationalmannschaftswürdiger Manier zuvor zweimal einen Rückstand verhindert hätte. „Der Ulle hat uns mit im Spiel gehalten“, lobte Labbadia den seit Wochen in bestechender Form haltenden Schlussmann. „Er war genau in den entscheidenden Momenten da, das spricht für ihn.“
Dank des ersten Siegs im vierten Spiel ist der VfB nun Zweiter der Gruppe E. Damit hat er wieder gute Chancen, den als Minimalziel ausgegebenen Einzug in die Zwischenrunde zu schaffen. Mehr Probleme als mit dem nächsten Gruppengegner Bukarest wird der VfB aber vorerst mit der UEFA bekommen. Weil eine Gruppe Randalierer mit dem Abschuss von Raketen und Bengalos in der ersten Halbzeit beinahe einen Spielabbruch provoziert hätte, droht dem Verein eine saftige Strafe.
„20 bis 30 Idioten schaffen es, den Fußball in Verruf zu bringen“, schimpfte Bobic. „Wir werden das genau aufarbeiten, unabhängig vom Urteil der UEFA.“ Am Freitag legte Bobic gegen die Chaoten nach. „Man muss sie gnadenlos bekämpfen und aus dem Verkehr ziehen“, sagte er. „Man muss sie wegsperren.“
Nicht einmal die VfB-Fanbeauftragten kannten die Krawallmacher, die sogar von anderen Anhängern entschieden zum Aufhören aufgefordert und attackiert wurden. Noch vor dem Abpfiff verschwanden die Hooligans. „Das ist nur eine Minderheit“, meinte Labbadia, der von ansonst „fantastischen Fans“ sprach. Er, Bobic und Kapitän Serdar Tasci seien während der Unterbrechung zum VfB-Block gegangen, weil „wir Bedenken hatten, dass da was passieren kann“.