Klose trifft und genießt Wiedersehen mit Podolski
Rom (dpa) - Einen kleinen Scherz über sein Alter konnte sich der gut gelaunte Miroslav Klose am Ende nicht verkneifen. „Ich habe eben ein bisschen länger gebraucht mit meinen fast 38 Jahren, um in Tritt zu kommen“, witzelte der 37-Jährige nach seinem ersten Saisontor für Lazio Rom.
Der Treffer zum 3:1-Endstand in der K.o.-Runde der Europa League gegen Galatasaray Istanbul machte nicht nur den Einzug ins Achtelfinale für Lazio perfekt, es war auch für Klose ein besonderer Treffer. Denn mit 37 Jahren und 261 Tagen ist der Fußball-Weltmeister nun auch der drittälteste Torschütze in der der Europa League.
Im Mai 2015 hatte Klose sein letztes Pflichtspieltor erzielt. In dieser Saison kommt er meist nur als Joker zum Einsatz, war zudem lange verletzt. „Ich bin am Anfang ein bisschen zurückgeworfen worden durch die Verletzung“, sagte Klose der Deutschen Presse-Agentur. „Aber seit längerer Zeit wusste ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist. Ich fühle mich fit, bin jetzt wieder bei fast 100 Prozent.“
Umso größer war der Jubel um Klose nach dem Treffer. „Miro, endlich. Sein erstes Saisontor“, kommentierte die „Gazzetta dello Sport“. „Einfach, aber wertvoll, wie sein gesamter Stil.“ Und der „Corriere dello Sport“ lobte am Tag nach dem Achtelfinal-Einzug sogar: „Klose macht den Unterschied. Jetzt ist er nicht mehr zu stoppen.“
Das wünscht sich auch Klose selbst. „Ich hoffe natürlich, dass ich da weiter jetzt dran bleiben kann“, sagte er. Der Stürmer gab zu, dass es nicht leicht sei, „wenn man nie 90 Minuten spielt“. Dennoch versprach er: „Es ist egal, wann ich eingewechselt werde, ich kann der Mannschaft auch in den letzten zwei Minuten helfen.“ Ob er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag in Rom verlängert, hat Klose noch nicht entschieden. „Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.“
Während Klose nach dem Schlusspfiff ins Publikum winkte, schlich Lukas Podolski mit hängendem Kopf vom Platz. Der Weltmeister war durch die Niederlage mit Galatasaray aus der Europa League geflogen. Dennoch nahmen sich die beiden Profis Zeit für einen kurzen Plausch und einen Trikottausch. „Wir haben uns noch ein bisschen unterhalten, er fühlt sich da wohl, das ist das Wichtigste“, berichtete Klose. „Und dass er ein guter Fußballer ist, das steht ja außer Frage.“
Nach dem Ausscheiden des SSC Neapel und des AC Florenz ruhen die italienischen Hoffnungen in der Europa League nun auf Lazio und Klose. „Das Wichtigste ist, dass wir eine Runde weiter sind und uns den Sieg verdient haben“, lobte Trainer Stefano Pioli. Und Klose versprach: „Es sind noch viele große Teams dabei und es wird sicher schwer für uns, aber wir versuchen, so weit wie möglich zu kommen.“