Klose vor ungewollter Erholungspause

Rom (dpa) - Lazio Roms Achtelfinal-Pleite in der Europa League wird Miroslav Klose vor der Fußball-EM höchstwahrscheinlich eine ungewollte Erholungspause bescheren. Nach der 1:3-Heimniederlage gegen Atletico Madrid haben die Römer kaum noch Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale.

Im italienischen Cup ist Lazio bereits gescheitert. Damit bleibt dem deutschen Nationalstürmer nach dem Rückspiel aller Voraussicht nach nur noch die Serie A, um sich für die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine in Form zu halten.

Dem 33-Jährigen werden die Duelle mit internationalen Top-Teams vor der EM in seinem Geburtsland sicher fehlen. Andererseits kann Klose wegen des frühen Ausscheidens in den Pokal-Wettbewerben seine Kräfte für das Turnier schonen. Schwer zu sagen also, ob das bevorstehende Europa League-Aus für Kloses EM-Ambitionen mit dem DFB-Team von Nachteil oder doch sogar eher von Vorteil ist.

Gegen Atletico tat Klose im Olympiastadion auf jeden Fall alles dafür, Lazio im Wettbewerb zu halten. In der 18. Minute brachte der Deutsche die Römer mit seinem 14. Saisontor in Führung, als er einen Abpraller aus acht Metern gewohnt kaltschnäuzig im Gäste-Tor versenkte. Danach aber schlugen die vom früheren Bundesliga-Star Diego angeführten Spanier zurück. Adrian glich in der 25. Minute aus, Falcao (37./63.) besorgte mit seinen Treffern die Entscheidung für den Europa-League-Sieger von 2010.

„Atletico war einfach besser“, sagte Lazio-Coach Edy Reja und erwies sich damit als fairer Verlierer. Atletico-Trainer Diego Pablo Simeone war mit seinem Team rundum zufrieden. Der ehemalige Lazio-Star, der von den römischen Fans sehr freundlich begrüßt wurde, warnte jedoch vor verfrühtem Jubel: „Ich fürchte Lazios Reaktion im Rückspiel“, sagte der 41-Jährige. Ob dies echte Befürchtung oder doch nur Höflichkeit war, sei dahingestellt.

Italiens Sportpresse hat den Tabellendritten der Serie A vor dem Rückspiel in der kommenden Woche auf jeden Fall schon abgeschrieben: „Sicher gibt es manchmal Überraschungen, aber selten Wunder“, meinte die „Gazzetta dello Sport“. Trainer und Spieler bekamen von der größten Sporttageszeitung des Landes schlechte Kritiken. Nur Klose wurde als „bester Lazio-Spieler“ von der „Gazzetta“ gelobt: „Immer wieder Klose. Er lässt Lazio erstrahlen.“