Lazio hadert mit Aus - „Wütend und enttäuscht“
Florenz (dpa) - Die Freude über sein erstes Auswärtstor für Lazio Rom nach sechs Monaten währte bei Miroslav Klose nur kurz. Groteske Torwartpatzer, umstrittene Schiedsrichterentscheidungen und ein peinliches Remis brachten den Fußballer und seinen Club um die letzte Titelchance in dieser Saison.
Das 3:3 beim bulgarischen Verein Ludogorez Rasgrad besiegelte nach dem 0:1 im Hinspiel das Aus in der Europa League. „Ich war überzeugt, dass wir gewinnen, wir haben die Qualifikation verschenkt“, kritisierte Trainer Edy Reja. Nun kann sich Lazio auf die Serie A konzentrieren. Da steht das Duell der deutschen Nationalstürmer Miroslav Klose und Mario Gomez vom AC Florenz an.
„Selbstmord auf der Linie“, titelte „Tuttosport“ nach den Fehlern von Torhüter Federico Marchetti, der erstmals in diesem Jahr wieder für Lazio spielte und keine gute Figur machte. „Entscheidende Fehler des Torwarts und des Schiedsrichters“, urteilte der „Corriere dello Sport“. „Ich bin wütend und enttäuscht über die Niederlage, wir hatten sehr viel Pech“, stellte Torschütze Balde Diao Keita fest.
Ein Lichtblick für den Hauptstadtclub war die Leistung des in der 71. Minute eingewechselten Klose. „Der Retter, aber nur für wenige Sekunden. Er hat seine Aufgabe erledigt“, bilanzierte Tuttosport. Für den 35-Jährigen war sein Treffer zum 3:2 in der 82. Minute das erste Auswärtstor seit August vergangenen Jahres. Seine Treffer braucht Lazio auch dringend, um in der Serie A den fünf Punkte entfernten Rang fünf noch zu erreichen. „Die Qualifikation für die Europa League ist noch möglich“, urteilte Mittelfeldspieler Antonio Candreva.
Die nächsten Zähler kann Rom im Ligaspiel beim AC Florenz sammeln. Dort trifft Klose auf seinen Nationalmannschaftskollegen Mario Gomez, der am Donnerstag nach fünf Monaten Verletzungspause beim 1:1 in der Europa League gegen Esbjerg fB erstmals wieder in der Startelf stand. Trotz des Remis haben sich die Toskaner dank des 3:1-Siegs aus dem Hinspiel für das Achtelfinale qualifiziert - für Gomez neben seiner Startelf-Rückkehr ein zweiter Grund zur Freude.
Der 28-Jährige erzielte gegen die Dänen ein wegen Abseits nicht gegebenes Tor, blieb sonst aber blass. „Mir fehlt noch etwas die Form, nach fünf Monaten ohne Spiel“, gab der Nationalstürmer zu. „Es ist wichtig für mich, den Spielrhythmus wiederzufinden und mich in den Zweikämpfen zu verbessern.“ Er will spätestens zum Achtelfinale gegen den Serie-A-Konkurrenten Juventus Turin am 13. März wieder in guter Form sein: „Ich arbeite hart dafür“, versprach der Angreifer.
Für Verständnis mit seinem Stürmerstar warb Florenz' Trainer Vincenzo Montella: „Er hat noch nicht die Form, um über 90 Minuten zu spielen“, erklärte er. „Ich weiß, was es für einen Stürmer bedeutet, lange Zeit nicht zu treffen.“