ManCity und ManUnited bleiben optimistisch
Manchester (dpa) - Nach dem überraschenden Abstieg aus der Fußball-Königsklasse droht den beiden Top-Clubs aus Manchester nun sogar das Scheitern in der Europa League. Die Mitfavoriten auf den Titel wollen aber von einem kollektiven K.o. nach den verlorenen Achtelfinal-Hinspielen nichts wissen.
„Wir müssen einfach besser verteidigen“, sagte ManUniteds Trainer Sir Alex Ferguson lapidar nach dem 2:3 (1:1) im eigenen Stadion gegen Athletic Bilbao und betonte vor dem Rückspiel in einer Woche: „Die Frage ist: Können wir dort gewinnen? Ich glaube schon.“
Auch sein Trainerkollege vom englischen Tabellenführer Manchester City hofft nach dem 0:1 bei Sporting Lissabon auf das Rückspiel. „Wir haben nicht gut gespielt, aber wir haben immer noch eine große Chance“, sagte City-Coach Roberto Mancini. „Ich mach mir da keine Sorgen. Wir werden in der Europa League weiterkommen.“
In Lissabon erzielte der Brasilianer Xandao mit einem listigen Hackentrick (51. Minute) das Siegtor für die Gastgeber, nachdem ManCity-Schlussmann Joe Hart den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern konnte. Stadtrivale ManUnited war zwar durch Superstar Wayne Rooney 1:0 (22.) in Führung gegangen, Fernando Llorente glich jedoch kurz vor der Halbzeitpause (44.) für die überlegenen Spanier aus. Oscar de Marcos (72.) traf, allerdings aus abseitsverdächtiger Position, zum 1:2. Iker Muniain (90.) machte den Überraschungssieg perfekt. Rooney (90.+2/Foulelfmeter) sorgte nur noch für Kosmetik.
Sollte sich der Optimismus von Ferguson und Mancini nicht erfüllen, droht Englands Fußball ein internationales Debakel. In der Champions League ist auch Arsenal schon draußen, der FC Chelsea steht gegen den SSC Neapel vor dem Aus - die einst als beste Liga der Welt gefeierte Premier League könnte in den europäischen Wettbewerben bereits im Viertelfinale prominenter Zuschauer sein.
Dass der englische Fußballverband zudem noch immer keinen neuen Nationaltrainer gefunden hat, erschwert die kritische Situation auf der Insel. Trainer-Legende Ferguson berichtete von einer Abmahnung aus der Chefetage der Premier League, weil der 70-jährige Schotte den Tottenham-Hotspur-Coach Harry Redknapp für den vakanten Posten ins Gespräch gebracht hatte. „Ich habe einen Brief bekommen. Da steht, dass ich aufhören soll, über die Besetzung des Nationaltrainer-Postens zu diskutieren“, erklärte Ferguson und empfand den energischen Zwischenruf des Verbandes als „unglaublich“.