Reiferes Wolfsburg weiter - Hecking hofft auf Florenz

Mailand (dpa) - Der VfL Wolfsburg ist seinem Traumziel Warschau wieder ein Stück näher gekommen, doch vor dem Heimflug vom Mailänder Flughafen Malpensa war das Endspiel der Europa League zumindest für Diego Benaglio noch kein Thema.

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„Ans Finale zu denken, wäre noch etwas früh. Wir sind froh, dass wir erst mal diese Hürde genommen haben“, sagte der Keeper nach dem verdienten 2:1 (1:0)-Sieg bei Inter Mailand, bei dem der Bundesliga-Zweite seine internationale Reifeprüfung mit Bravour bestanden hatte.

Mit Blick auf die Auslosung am Freitag in Nyon fügte der Schweizer Schlussmann selbstbewusst hinzu: „Wir müssen uns nicht verstecken - egal wer kommt.“ So sieht es auch Abwehrspieler Timm Klose: „Nach dem Spiel gegen Inter glaube ich, dass wir sehr weit kommen können. Wir brauchen vor niemandem Angst zu haben.“

Trainer Dieter Hecking blickt der Auslosungszeremonie schon deshalb gelassen entgegen, weil er um die Stärke seines Teams um den überragenden Taktgeber Kevin De Bruyne weiß. „Die Konkurrenz hat jetzt auch gemerkt, dass eine Mannschaft aus Deutschland dabei ist, die man beachten muss“, meinte der Coach und bescheinigte seiner Elf weitere Fortschritte beim Reifeprozess. „Wie diese Mannschaft heute agiert hat, war das wieder ein Schritt in die richtige Richtung.“

Als Gegner für die Runde der letzten Acht erhofft sich der Coach übrigens den AC Florenz mit Mario Gomez. Schon in den vorangegangenen Runden hatte sich Hecking als guter Prophet erwiesen und die Gegner Sporting Lissabon und Inter Mailand richtig vorhergesagt.

Der VfL ließ sich von der Kulisse des Giuseppe-Meazza-Stadions nicht beeindruckten. Eine Woche nach dem 3:1 vor heimischem Publikum geriet der zweite Erfolg gegen den 18-maligen italienischen Meister nur in der Schlussphase durch ein paar Nachlässigkeiten kurz in Gefahr, als Rodrigo Palacio das 1:1 für Inter gelungen war (71.). Doch der für den glücklosen Bas Dost eingewechselte Däne Niclas Bendtner machte mit dem zweiten Treffer in der Schlussminute den Sack zu.

Besonders glücklich mit dem Resultat war Daniel Caligiuri, der seine Mannschaft vor 42 000 Zuschauern in der 24. Minute in Führung gebracht hatte. Die Familie des Profis, überwiegend Anhänger des AC Mailand, befand sich auf der Tribüne. „Es war für mich ein Traum hier zu spielen. Es war toll, dass mir dann auch noch ein Tor gelungen ist“, sagte der 27 Jahre alte Deutsch-Italiener.

Er profitierte beim Treffer zum 1:0 erneut von einem Assist von De Bruyne. „Durch das frühe Tor haben wir Ruhe reinbekommen. Mit Kevin zusammenzuspielen ist ein Traum“, lobte der Torschütze Caligiuri seinen Nebenmann, dessen Erfolgsquote immer eindrucksvoller wird. Der zur Zeit in überragender Form spielende Belgier war schon beim 3:1 im Hinspiel und beim 3:0 gegen Freiburg an allen Wolfsburger Toren entweder als Vorbereiter oder als Vollstrecker direkt beteiligt.

Bevor man sich weiter Gedanken über Europa macht, ist der VfL erst einmal wieder in der heimischen Liga gefordert. „Die Hausufgabe ist die Bundesliga, da müssen wir unsere Spiele gewinnen“, forderte Hecking - am besten schon am Sonntag (15.30 Uhr) beim FSV Mainz 05.