UEFA-Berufungsgericht sperrt Fenerbahçe und Besiktas
Nyon (dpa) - Fenerbahçe und Besiktas Istanbul bleiben nach einem Urteil der UEFA-Berufungsrichter von der kommenden Europacup-Saison ausgeschlossen.
Die Europäische Fußball-Union reduzierte die ursprünglich verhängte Europapokal-Sperre für Fenerbahçe zwar von drei auf zwei Jahre, dennoch wird der türkische Vizemeister am Freitag bei der Auslosung der dritten Qualifikationsrunde für die Champions League fehlen. Der Vorjahresdritte Besiktas darf weder nachrücken noch an der Europa League in der neuen Saison teilnehmen. Als letzter Ausweg bleibt beiden Vereinen nur noch der Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS.
Hintergrund der Strafen ist die Verwicklung beider Clubs in den türkischen Manipulationsskandal der Saison 2010/2011. Damals sollen mehrere Spiele verschoben worden sein. Der Skandal hatte den türkischen Fußball heftig erschüttert, es waren auch Haftstrafen gegen Vereinsfunktionäre verhängt worden.
Fenerbahçe war in der damaligen Saison Meister geworden. Der Club hatte sich den Titel erst am letzten Spieltag gegen Sivasspor gesichert. Auch diese Partie soll manipuliert worden sein. Besiktas und zwei Vereinsverantwortlichen wird vorgeworfen, das Endspiel um den türkischen Pokal 2011 abgesprochen zu haben. Damals gewann Besiktas mit 6:5 nach Elfmeterschießen gegen Istanbul Büyüksehir Belediyespor.
Ein türkischer Fußball-Finanzexperte hatte die finanziellen Einbußen durch die ursprünglich von der Kontroll- und Disziplinarkammer der UEFA ausgesprochenen Strafen auf bis zu 120 Millionen Euro beziffert. Fenerbahçes Platz in der Qualifikation zur Champions League dürfte nun Bursaspor erhalten, Meister Galatasaray ist automatisch in der Gruppenphase.