Zuversichtlich: Schalke will in Nikosia punkten

Nikosia (dpa) - Zuversicht statt Zweifel: Nach dem gelungenen Saisonstart ist der FC Schalke 04 in bester Stimmung und mit Kapitän Benedikt Höwedes auf die Mittelmeerinsel Zypern gereist. Anders als für die meisten seiner Spieler ist die Europa League für Trainer André Breitenreiter Neuland.

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Umso mehr fiebert der Fußball-Lehrer dem Auftakt am Donnerstag bei APOEL Nikosia entgegen: „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht. Es ist eine Ehre, Deutschland im Ausland zu repräsentieren“, sagte Breitenreiter nach der Ankunft. „Wir möchten den Schwung aus der Bundesliga mitnehmen und auf den Platz bringen. Ich erwarte eine Top-Leistung und wenn möglich einen Sieg.“

Dabei könnte der Trainer auch auf Höwedes zurückgreifen, der nach viermonatiger Zwangspause wiedergenesen ist. „Er ist eine absolute Führungsperson und tut uns gut mit seiner Anwesenheit und Präsenz“, kommentierte Torwart Ralf Fährmann die Rückkehr des Kapitäns. Breitenreiter denkt allerdings nicht daran, Höwedes schon von Anfang an zu bringen. „Ich habe keinen Grund, in der Abwehr etwas zu ändern. Es ist unwahrscheinlich, dass er in der Startelf steht. Wir werden abwarten, wie das Spiel läuft und in wie weit er schon zum Einsatz kommt.“ Nicht mit dabei ist Eric-Maxim Choupo-Moting wegen eines fiebrigen Infekts.

Nach dem Vier-Stunden-Flug landeten die Königsblauen bei hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad auf der Insel. Der Trip in den sonnigen Süden ist eine willkommene Abwechslung. „Es ist immer etwas Besonderes, aus dem Bundesliga-Alltag herauszukommen und Spiele auf europäischer Ebene zu bestreiten“, sagte Leon Goretzka. Nach einem schwierigen Jahr mit vielen Verletzungen findet sich das große Mittelfeldtalent immer besser zurecht. Beim 2:1 gegen Mainz am Sonntag bot Goretzka eine klasse Partie. „Seitdem ich von der Verletzung zurück bin, war das mit Sicherheit mein bestes Spiel“, urteilte der ehemalige Bochumer.

Der U21-Nationalspieler hat sich seinen Platz auf der Doppel-Sechs neben Neuzugang Johannes Geis erkämpft, ist technisch versiert, lauf- und kopfballstark und hat einen guten Schuss. Nach dem Mainz-Spiel schwärmte Manager Horst Heldt: „Leon hat überragend gespielt.“ Nun will Goretzka auch auf der europäischen Fußball-Bühne an seine starken Leistungen anknüpfen. Er weiß, dass er dazu gerade in den Englischen Wochen Gelegenheit bekommen wird, ist aber nicht ungeduldig: „Natürlich möchte ich regelmäßig von Beginn an spielen, aber wir haben jetzt viele Partien in kurzer Zeit. Da benötigen wir jeden Spieler. So werde ich die Wochen auch angehen.“

Gegen die Nobodys aus Nikosia kommt dem Revierclub, der in den vergangenen drei Jahren jeweils das Achtelfinale der Königsklasse erreichte, die Favoritenrolle zu. Weitere Gegner sind Sparta Prag und Asteras Tripolis - eine machbare Gruppe: „Klar, wir sehen uns als Favoriten in der Gruppe“, meinte Heldt. „Wir nehmen diese Rolle an.“ Der Manager warnte aber auch: „Jedes Spiel muss erst gespielt werden.“

Dass es diesmal nur zur Europa League gereicht hat, ist für Klaas-Jan Huntelaar nur ein kleines Manko. „Natürlich hätten wir gerne Champions League gespielt. Aber das ist in der Bundesliga nicht so leicht. Und die Motivation, europäisch zu spielen, ist immer groß“, betonte der Stürmer. Er traut dem Team sogar zu, wie vor vier Jahren das Viertelfinale zu erreichen. „Aber dann muss alles klappen. Und das geht nur Schritt für Schritt.“

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

APOEL Nikosia: Waterman - Mário Sérgio, Carlão, Iñaki Astiz, Antoniades - Makridis, Štilić, Nuno Morais, De Vincenti - Vander, Leal

FC Schalke 04: Fährmann - Caicara, Matip, Neustädter, Aogo - Geis, Höger - Goretzka, Meyer - Di Santo, Huntelaar

Schiedsrichter: Chapron (Frankreich)