Ex-FIFA-Manager: Deutschland hätte Reform in Hand

Berlin (dpa) - Der frühere FIFA-Mitarbeiter Guido Tognoni sieht Deutschland in der Verantwortung, eine Neuordnung des Fußball-Weltverbandes voranzubringen.

„Deutschland hätte es in der Hand. (...) Deutschland sollte die Lokomotive sein für eine Reform der FIFA und sollte sich nicht einfach hinten anstellen und alles applaudieren“, sagte der einstige Manager und Pressesprecher der FIFA im Deutschlandfunk.

„Deutschland vergisst die internationale Verantwortung, die ein Verband wie Deutschland eben hat.“ Als Grund vermute er persönliche Bindungen: „Deutschland ist traditionell ein guter Partner der FIFA.“

Tognoni kritisierte vor der Präsidentenwahl auf dem FIFA-Kongress, die führenden Verbände säßen einfach da und schwiegen oder sagten, der Verband mache einen wunderbaren Job. „Die FIFA besteht ja nicht aus Journalisten und kritischen Beobachtern. Sondern die FIFA besteht aus 208 Verbänden, von denen es sehr vielen eigentlich egal ist, wer vorne die Eröffnungsrede hält und wer gewählt wird, solange das Geld noch fließt.“