Exko-Mitglied D'Hooghe: „Skalpell benutzen“
Berlin (dpa) - Der Belgier Michel D'Hooghe hat seinen Rückzug aus der FIFA-Exekutive angedroht, sollte es nicht zu weitreichenden Reformen innerhalb des Fußball-Weltverbands kommen.
„Ich kann mich nicht mit einer Institution abfinden, für die ich seit 27 Jahre die medizinische Verantwortung trage und in der es viel Korruption gibt, wie ich jetzt lese“, sagte der FIFA-Medizinchef im belgischen Fernsehen. „Mein Schluss ist klar: Ich werde nicht länger unter diesen Bedingungen arbeiten. Wenn es bei dieser Atmosphäre in der FIFA bleibt, habe ich dort keinen Platz mehr.“
Er werde bis zu einer Entscheidung nun warten, was sich in der FIFA nach der vierten Wiederwahl von Präsident Joseph Blatter ändern werde. „Je mehr wir werden, desto besser“, sagte D'Hooghe. „Eine kleine Medikation reicht nicht mehr aus, dann muss man das Skalpell benutzen.“ Nach dem Korruptionsskandal mit sieben Festnahmen von Fußball-Funktionären in Zürich und insgesamt 14 angeklagten Personen hatte zuletzt der Engländer David Gill seinen Rückzug aus dem Exko erklärt.