DFB stellt Entwurf für neue Akademie vor
Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Fußball-Bund hat am 1. Juni den Architektenentwurf für die geplante DFB-Akademie in Frankfurt am Main vorgestellt.
Den Zuschlag für das 89 Millionen Euro teure Projekt auf dem Gelände der bisherigen Rennbahn erhielt die Aachener Agentur Kada und Wittfeld, die zuletzt unter anderem die Adidas-Zentrale und den Salzburger Hauptbahnhof entworfen hat. Kernpunkt des Entwurfs ist, alle Bestandteile der Akademie wie ein Verwaltungsgebäude, einen Sportboulevard, eine Fußballhalle, ein Athletenhaus und einen Fitnessbereich unter einem großen Dach zusammenzufassen.
„Wir wollen hier die Zukunft des deutschen Fußballs bauen“, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. „Ziel ist, unsere Verwaltung, den Spitzensport, die Trainerausbildung, die Schiedsrichterausbildung und die Sportentwicklung an einem Ort zusammenzufassen.“ Auch Bundestrainer Joachim Löw fand die Idee „schon immer faszinierend, einen Ort zu haben, an dem alle zusammenkommen: Spieler, Trainer, Schiedsrichter, die Trainerausbildung. Da kann man alles so ähnlich analysieren, bündeln und austauschen wie in einem Forschungslabor“, sagte er. „Der Fußball entwickelt sich ständig weiter - das müssen auch wir tun, wenn wir oben bleiben wollen.“
Mit dem Bau der Akademie soll Anfang 2017 begonnen werden, die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant. Sicher ist die Umsetzung dieses „Jahrhundertprojekts für den DFB“ (Niersbach) aber noch nicht, da eine Initiative für den Erhalt der Rennbahn massiven Widerstand leistet. Für den 21. Juni hat sie zu diesem Thema den ersten Bürgerentscheid in der Geschichte Frankfurts durchgesetzt. Die Initiative Pro Rennbahn wirft der Stadt vor, dem DFB das Gelände unter Wert zu überlassen, nie ernsthaft eine Alternative dazu geprüft und die Bürger in diesen Prozess nie einbezogen zuhaben.
„Nervös sind wir nicht. Wir sind gespannt, aber nicht angespannt“, sagte Niersbach mit Blick auf den Bürgerentscheid. Knapp drei Wochen vor dem Termin spricht auch alles für einen Erfolg des DFB bei diesem Votum. Laut einer Forsa-Umfrage aus dem April sind 79 Prozent der Frankfurter für den Bau der Akademie. Auch Oberbürgermeister Peter Feldmann positionierte sich am Montag bei der Vorstellung des Architektenentwurfs noch einmal eindeutig. Er sei „ein Fußball-Freak“, sagte der SPD-Politiker. „Ich habe mich persönlich dazu entschieden, zu sagen: Diese Akademie ist ein Gewinn für den Fußball und für die Stadt.“ Das Image der Stadt habe sich zuletzt sehr stark Richtung Banken und Messe entwickelt. „Für uns ist die Idee, zu sagen: Wir wollen Sporthauptstadt sein. Diese Akademie würde uns stolz machen.“