„Falsche Neun“: Götze verloren in der Spitze

Mailand (dpa) - Kein Torschuss, keine zwingende Aktion - Mario Götze hatte gegen Italien als sogenannte „falsche Neun“ wenig Spaß auf dem Fußballplatz.

Der unergiebige 60-Minuten-Einsatz des Münchner Technikers beim 1:1 in Mailand verstärkte das Gefühl, dass Deutschland ohne einen klassischen Mittelstürmer 2014 in Brasilien wohl kaum Fußball-Weltmeister werden kann.

„Man darf es nicht am System festmachen“, erklärte Götze tapfer zur Debatte um falsche und richtige Stürmer. „Wir sind flexibel, wir müssen einfach nur die Räume besetzen“, meinte der 21-Jährige, der in vorderster Linie fremdelte. Nach zwei längeren Verletzungen fehlt Götze aktuell aber auch die körperliche Robustheit und Dynamik, um seine Aktionen durchzubringen. „Vorne war viel Arbeit, defensiv zu attackieren“, bemerkte Bundestrainer Joachim Löw, gab aber zu: „Es es ist uns nicht immer gelungen, in den Sechzehner einzubrechen.“

Philipp Lahm benannte die Problematik des Systems ohne einen kopfballstarken Brecher im Strafraum: „Wenn man über außen kommt, flankt, kann man oft nicht hoch reinspielen“, sagte der Kapitän: „Jetzt war Miro (Klose) verletzt, Mario (Gomez) verletzt, so viele Möglichkeiten haben wir nicht.“ Götze, Müller, Reus, Kruse - ein klassischer Neuner wird auch in England wieder fehlen.