FIFA-Reformer Pieth gibt Ende des Jahres sein Amt auf

Zürich (dpa) - Der FIFA-Antikorruptionsexperte Mark Pieth gibt sein Amt als Kontrolleur des Fußball-Weltverbandes am Ende des Jahres auf.

Das sagte der Schweizer Jurist und Kriminologe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Es sind jetzt in die FIFA unabhängige Governance-Strukturen gepflanzt worden, die aus meiner Sicht funktionieren können“, sagte der Anti-Korruptions-Experte.

Er habe sich mit seiner Beraterkommission IGC „immer in einer Geburtshelferrolle gesehen“, sagte Pieth und wies die Verantwortung für den Reformkurs nun dem korruptionsgeschädigten Verband zu. „Es geht da in Zukunft um Selbstregulierung. Wenn die FIFA nicht weiter will, dann muss sie natürlich nicht. Wir können sie nicht zwingen.“

Der Basler Strafrechtprofessor Pieth war Vorsitzender der Kommission für Good Governance und sollte den von diversen Skandalen geplagten Weltverband reformieren und ihm mit neuen Strukturen zu mehr Glaubwürdigkeit verhelfen. Anfang des Jahres hatte er zahlreiche hochrangige Funktionäre beschuldigt, die Erneuerung in der FIFA massiv zu behindern.

Zuletzt erschwerte der Machtkampf zwischen FIFA-Chef Joseph Blatter und Michel Platini, Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA), Pieths Arbeit. „Ich möchte nicht noch mal in ein großes Jamboree, wo die verschiedenen Fraktionen aufeinander losgehen“, sagte Pieth.