Fortuna Düsseldorf 1:6-Niederlage: Fortunas nächstes Pokal-Debakel

Beim 1:6 in Hannover ist bereits nach 16 Minuten alles vorbei. Das Team von Friedhelm Funkel zeigt die schwächste Saisonleistung.

Foto: Christof Wolff

Hannover. Dass sich Fortuna Düsseldorf in dieser Saison dermaßen blamieren würde, wie das Mittwoch in Hannover passierte, hätten wohl auch die größten Pessimisten unter den Fortuna-Fans nicht befürchtet. Desolat und völlig von der Rolle präsentierte sich die Mannschaft von Friedhelm Funkel und konnte wie seit 21 Jahren nicht im DFB-Pokal überwintern. Fast keinen Zweikampf gewann die Fortuna gegen keineswegs überragend spielende Niedersachsen, die allerdings die Schwächen des Gegners auch gnadenlos ausnutzten.

Der Auftritt erinnerte nicht nur an die Zweitrunden-Niederlage im vergangenen Jahr beim 1:5 in Nürnberg, sondern erschien noch eine Spur schlimmer, weil die Mannschaft eigentlich diesmal über genügend Selbstvertrauen nach dem bisherigen Saisonverlauf hätte verfügen müssen. So dürfte sich auch Friedhelm Funkel gefragt haben, warum er im Duell der Fußball-Zweitligisten mit seinen Umstellungen so daneben gelegen hat. Die neu ins Spiel gebrachten Spieler konnten sein Vertrauen in keiner Phase rechtfertigten.

1:6-Niederlage: Fortuna fliegt in Hannover aus dem DFB-Pokal
19 Bilder

1:6-Niederlage: Fortuna fliegt in Hannover aus dem DFB-Pokal

19 Bilder

Fortunas Trainer hatte nämlich seine Ankündigung wahr gemacht und seine Mannschaft für den Pokal umgestellt. Er verzichtete auf seinen besten Torschützen und torgefährlichsten Akteur, Rouwen Hennings, der zunächst nur auf der Bank saß. Für seinen „Ersatz“ Maecky Ngombo bedeutete es das Startelf-Debüt für die Fortuna. Auch Axel Bellinghausen brachte Funkel erst zur Pause, als alles bereits zu spät war. Für ihn hatte Arianit Ferati, genau wie in der Innenverteidigung die vom Trainer im Vorfeld angekündigten „Rückkehrer“ Kevin Akpoguma und Alexander Madlung begonnen. Im Blickpunkt sollte auf Fortunas Seite eigentlich Ngombo stehen, der beim Aufwärmen noch einmal kurz von Kollege Madlung eine kurze „Einweisung“ erhalten hatte.

Doch der Innenverteidiger hätte sich besser mehr auf seine eigene Leistung konzentriert. In der fünften Minute unterlief ihm ein Anfängerfehler. Als er den Ball im Strafraum wegschlagen wollte, traf er diesen nicht richtig, legte den Ball damit Artur Sobiech auf und musste zusehen, wie der Stürmer des Gastgebers den Ball unhaltbar zum 1:0 in den Winkel zirkelte. Seine Kollegen fielen in eine Art Schockzustand und hatten sich zwei Minuten später bereits den nächsten Treffer eingefangen. Erneut war Madlung beteiligt, allerdings nur, weil er den Ball von Felix Klaus abfälschte und ihn dadurch für Michael Rensing unhaltbar machte. Zuvor hatte Julian Schauerte sich vom Hannoveraner düpieren lassen. Auch Adam Bodzek sah dabei nicht gut aus.

Wer gedacht hätte, dass sich die Fortuna fangen würde und die Platzherren es nun etwas ruhiger angehen lassen, sah sich getäuscht. Die Gäste brachen richtiggehend auseinander. Innerhalb von einer Minute trug sich der Ex-Fortune Martin Harnik gleich zweimal in die Torschützenliste ein. Zweimal sah die Innenverteidigung bei langen Bällen sehr schlecht aus, weil sich keiner richtig für Harnik zuständig fühlte. Es sah alles nach einer peinlichen Blamage aus, 16 Minuten gespielt, 0:4 in Rückstand und die Zahl der Fehler hatte bereits für zwei Spiele gereicht. Da entwickelten die Spieler des Bundesliga-Absteigers ein wenig Mitleid und gestatteten den Gästen das 1:4 nach einer Ecke von Ferati, die Akpoguma ins Tor köpfte. Doch das war eine kurze Phase des Luftholens. Danach ergaben sich die Fortunen demütig in ihr Schicksal und kassierten noch die Tore fünf, sechs und den völlig überflüssigen Platzverweis von Lukas Schmitz.