2:2: Fortuna und Werder treten weiter auf der Stelle
Düsseldorf (dpa) - Nicht viel gewonnen, aber wenigstens nicht verloren. Erleichterung und weniger Enttäuschung herrschten sowohl bei Fortuna Düsseldorf als auch bei Werder Bremen nach dem 2:2 (1:1) im Bundesliga-Abstiegsduell.
„Es nützt nichts, darüber zu sprechen, ob man auch hätte gewinnen können. Wir haben nur einen Punkt“, sagte Bremens Trainer Thomas Schaaf in seiner lakonischen Art. Schließlich hatten die Hanseaten am Ende auch etwas Glück: Nicht sie selbst schafften den erlösenden 2:2-Ausgleich, sondern Fortunas Innenverteidiger Martin Latka per Eigentor (70. Minute).
Aufatmen konnten der Bundesliga-14. von der Weser und der Tabellennachbar vom Rhein gemeinsam nach dem Schlusspfiff: Schließlich gab 1899 Hoffenheim beim 2:2 in Wolfsburg kurz vor Schluss den Sieg noch aus der Hand.
Mit Blick auf das Eigentor wollte Düsseldorfs Chefcoach Norbert Meier dem Pechvogel Latka keine Vorwürfe machen. Trotzdem war er unzufrieden, dass seine Mannschaft vor 54 000 Zuschauern in der ausverkauften Esprit-Arena zweimal die Führung durch einen Doppelpack von Stefan Reisinger (2./48. Minute) verspielte. Das 1:1 hatte Zlatko Junuzovic (16.) für die Bremer geschafft, die nun schon acht Spiele ohne Sieg geblieben sind. Auch die Negativserie des Aufsteigers hat sich auf sieben Partien ohne „Dreier“ verlängert.
Notgedrungen mit dem Punkt leben musste auch Meiers Kollege Schaaf, der mit einer Notelf angetreten war, da sich zehn Profis verletzt oder krank abgemeldet hatten. Als letzte Spieler hatte es Aaron Hunt (Fieber), Verteidiger Sokrates (Adduktoren) und Tom Trybull (Sehne) getroffen. „Sie haben gut zusammengearbeitet“, lobte Schaaf.
Allerdings wurden die Bremer schnell kalt erwischt. Nach 85 Sekunden konnte Fortuna-Offensivspieler Reisinger nach einem Freistoß von Johannes van den Bergh und einer Kopfballverlängerung von Dani Schahin das 1:0 von der Strafraumgrenze erzielen. Die hanseatische Abwehr erweckte dabei den Eindruck, den Anpfiff nicht mitbekommen zu haben.
Danach entwickelte sich ein Spiel mit viel Kampf und ebenso viel Krampf. Torraumszenen gab es kaum - bis es in der 16. Minute turbulent wurde. Nach einem Pass von Axel Bellinghausen drosch Oliver Fink aus Nahdistanz auf das Werder-Gehäuse, doch der Ball wurde noch abgeblockt. Im direkten Gegenzug stellten sich die Bremer cleverer an. Spielmacher Kevin de Bruyne spielte auf der linken Seite drei Düsseldorfer aus und passte auf Zlatko Junuzovic, der zum 1:1 einschoss. „So etwa darf nicht passieren“, ärgerte sich Reisinger.
Mit dem Ausgleich sank auch das spielerische Niveau in der ersten Hälfte weiter. Die Bremer zogen sich noch mehr in die Defensive zurück und die Gastgeber mühten sich bis auf eine Ausnahme, eine Lücke zu finden. In der 44. Minute passte van den Bergh auf Bellinghausen, der einen Heber über den herauseilenden Werder-Keeper Sebastian Mielitz weit über das Tor setzte.
Fast identisch verlief es nach dem Wiederanpfiff. Kaum drei Minuten waren die Teams auf dem Platz, als Fortuna-Kapitän Andreas Lambertz vor dem gegnerischen Strafraum den Ball erkämpfte und quer auf Reisinger legte, der das 2:1 markierte. Die Bremer steckten aber nicht auf, lockerten ihren Defensivriegel und drängten auf den erneuten Ausgleich. Schützenhilfe leistete dabei der Düsseldorfer Innenverteidiger Latka (70.), der eine Flanke von Marko Arnautovic unglücklich ins eigene Tor lenkte.
„Es war nicht nur glücklich, wir haben das 2:2 auch erzwungen“, meinte der Ex-Düsseldorfer Assani Lukimya. Mit einer Glanztat in der 78. Minute konnte Fortuna-Torwart Fabian Giefer noch einen Kopfball von Nils Petersen parieren und eine Niederlage verhindern.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 40,9 - 59,1
Torschüsse: 8 - 16
gew. Zweikämpfe in %: 47,1 - 52,9
Fouls: 20 - 24
Ecken: 3 - 1
Quelle: optasports.com