Aufstieg und kein anderes Thema
Beim Neujahrsempfang dreht sich alles um die Hoffnung und das große Ziel.
Düsseldorf. Der Neujahrsempfang von Fortuna Düsseldorf hat inzwischen eine schon fast traurige Tradition. Jedes Mal wird bei diesem Anlass in den kurzen Festansprachen von Vorstand, Aufsichtsrat, Sponsoren und sportlicher Führung der dicht bevorstehende Aufstieg beschworen. Jedes Mal war in den vergangenen Jahren die Ausgangsposition ähnlich, und trotzdem hat es dann nicht geklappt. "Wenn ein Verein in der Winterpause auf Platz vier steht, kann es doch gar kein anderes Ziel geben", sagte Vorstandssprecher Peter Frymuth beim diesjährigen Empfang für Freunde, Sponsoren und Wegbegleiter des Vereins im Partner-Hotel an der Arena.
Wolf Werner erneuerte bei dieser Gelegenheit die Hoffnung, dass die städtische Wirtschaft doch noch mehr Geld für eine Verstärkung der Mannschaft für die Rückrunde in der 3. Fußball-Liga locker machen könne. "Natürlich wäre es schön, wenn wir es endlich schaffen. Aber die Konkurrenz kann mehr investieren, um die Wahrscheinlichkeit des Aufstiegs zu erhöhen", sagte Werner, dessen Vertrag als Geschäftsführer im Juni dieses Jahres ausläuft. Auch deshalb sei es ihm sehr wichtig, dass die Fortuna ab Sommer zweitklassig ist, erklärte Werner.
Trainer Norbert Meier geht das Ganze pragmatisch an, versuchte tunlichst nicht durchklingen zu lassen, dass ihm die Arbeit auf dem Trainingsplatz wesentlich mehr Spaß macht, als sich auf der gesellschaftlichen Bühne zu bewegen. "Ich freue mich sehr, dass wir das Trainingslager in der Sonne auch mit Hilfe von Sponsoren realisieren können", sagte der 50-Jährige, der Flugzeuge jedoch lieber von außen sieht. Beim ihm unbekannten Flugunternehmen, das die Fortuna am Montag in die Türkei bringt, hat Meier nämlich leichte Bauchschmerzen. "Ich werde eine Beruhigungstablette einwerfen, dann geht’s schon", sagte der Trainer und hatte die Lacher auf seiner Seite.
Während Co-Trainer Uwe Klein (39) als Geburtstagskind gerne mit Partnerin dem Empfang einen Besuch abstattete, war die Mannschaft nur durch einige Spieler vertreten: Andreas Lambertz, Ahmet Cebe, Olivier Caillas, Robert Palikuca und Michael Melka und Jens Langeneke. Kapitän Lambertz entflieht auch nächste Woche dem Umzugsstress. Seine Frau Stefanie und Sohn Collin (2) müssen das allein schaffen. Aber die behaglichste Wohnung würde "Lumpi" nicht in Düsseldorf halten, wenn die Fortuna nicht aufsteigt.
Von Pessimismus will aber rund um den Verein in diesen Tagen niemand etwas wissen. Aufsichtsrats-Chef Reinhold Ernst berichtete, dass es mit der Konsolidierung der Finanzen vorangeht. Und Peter Frymuth machte betont offensiv Werbung für den Wintercup am Samstag, 24. Januar. Durch die Probleme, die die Klubs derzeit mit gefrorenen Plätzen haben, bekommt das Vorbereitungsturnier unter dem Arena-Dach einen noch höheren Stellenwert. Zudem verkündete Frymuth, dass der Wintercup 2010 durch die verkürzte Winterpause der Bundesliga bereits am 9. Januar stattfinden wird.