Fortuna Düsseldorf Bei der Fortuna freuen sich zwei besonders auf das Spiel in Rostock

Erich Rutemöller und Uwe Klein haben beide einmal für den FC Hansa gearbeitet. Beide fahren mit guten Erinnerungen an die Ostsee und können viele „Geschichten“ erzählen.

Fortuna Düsseldorf: Bei der Fortuna freuen sich zwei besonders auf das Spiel in Rostock
Foto: Mullers

Düsseldorf. Beide kehren an einen Ort zurück, an dem sie sich wohl gefühlt haben. Und beide möchten am liebsten an diesem Wochenende aus Rostock einen Pokalsieg mit nach Hause nehmen. Erich Rutemöller und Uwe Klein haben jeweils ein Stück Rostocker Vergangenheit. So richtig erfolgreich waren allerdings beide als Angestellte vom FC Hansa nicht. Fortunas Sportvorstand scheiterte in den frühen 90er Jahren als Trainer nach nur knapp acht Monaten. „Das war trotzdem eine tolle Zeit, und ich könnte Bücher mit Geschichten davon füllen“, sagte Rutemöller. „Obwohl ich mit Hansa letztlich abgestiegen bin, habe ich Rostock in meinem Herzen, finde die Landschaft toll, und es war damals kurz nach der Wende ein angenehmes Arbeiten mit vielen netten Leuten.“

Als bereits feststehender Absteiger hatten Rutemöller und seine Mannschaft im Mai 1992 Eintracht Frankfurt und Dragoslav Stepanovic im letzten Saisonspiel die Meisterschaft „versaut“. Dass Fortunas Sportvorstand sogar mit dem Gedanken spielte, an der Ostsee ein Ferien-Domizil zu erwerben, zeigt seine innige Verbindung mit dieser Region.

„Dass am Samstag diese Gefühle für 90 Minuten keine Rolle spielen, versteht sich von selbst“, sagte der 71-Jährige, der nach einer Schulter-OP vor einer Woche den rechten Arm noch in einer Schlinge trägt. Er fährt mit dem Zug hin und zurück in den Nordosten der Republik und freut sich besonders auf das Wiedersehen mit seinem damaligen Mannschaftskapitän Juri Schlünz.

Viel mehr Bekannte wird Uwe Klein treffen, der als ehemalger Sportdirektor des Drittligisten große Teile der aktuellen Mannschaft noch zusammengestellt hat. Auch er musste letztlich den Club verlassen, vielleicht auch wegen der mangelnden Geduld, die seiner Meinung nach bei Hansa das Grundproblem ist. „Es gab einfach zu viele personelle Wechsel auf der Führungsebene des Clubs“, sagt Klein, der hofft, dass sein Ex-Verein irgendwann einmal zur Ruhe kommen wird. Die sportlichen Voraussetzungen sind dafür in diesem Jahr nicht so schlecht. Denn aus der immensen personellen. Fluktuation auch im Spielerkader habe der Verein die richtigen Schlüsse gezogen. „Jetzt sind nur vier, fünf neue Spieler gekommen, und die Mannschaft von Hansa wächst so langsam, aber sicher zusammen“, sagte der Chefscout und Kaderplaner der Fortuna.

Hinzu käme die Begeisterungsfähigkeit der Hansa-Fans, die es auch dem Pokalgegner am Samstag im Ostseestadion das Leben sicher schwermachen wird. 1500 Fortuna-Fans werden mitfahren. Angst vor Ausschreitungen hat Klein nicht, erklärt aber, dass in Rostock die Fanblöcke — nicht gerade optimal — sehr eng beieinander liegen.

Klein weiß auch genau, was die Mannschaft von Friedhelm Funkel in der ersten Pokalrunde auf dem Spielfeld erwarten wird. „Ich habe mir die Rostocker angeschaut und mit unserem Trainer über mögliche Ansatzpunkte gesprochen“, sagt Klein, der diese taktischen Dinge natürlich nicht in der Öffentlichkeit besprechen wollte. „Jetzt liegt es allerdings an der Mannschaft, das auszunutzen.“ Doch Klein beschreibt die Rostocker auch als sehr defensivstark und deren Abwehrbollwerk als schwer zu knacken. Bislang hat die Mannschaft von der Ostsee in vier Spielen erst zwei Gegentreffer kassiert, jedoch auch erst eines geschossen. Doch damit die Rückkehr für Rutemöller und Klein zu einem schönen Erlebnis wird, sollte der Fortuna mindestens ein Tor gelingen.