Bei Fortuna hat der Platzsturm Tradition
Schon bei früheren Spielen gingen die Anhänger auf den Platz. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema.
Düsseldorf. Auch Tage nach dem Relegations-Rückspiel beherrscht der verfrühte Platzsturm einiger Fortuna-Fans die Schlagzeilen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen:
Platzstürme haben in Düsseldorf Tradition. Bei den vergangenen Aufstiegen waren immer jubelnde Fans auf dem Platz. 1989 beim 4:1 gegen Meppen rannten Zuschauer genauso auf den Rasen wie 1994 gegen Braunschweig und 1995 in Chemnitz. Legendär ist das Oberliga-Spiel 2002 bei Schwarz-Weiß Essen (3:2), bei dem die Fans das Spielfeld nach jedem Tor stürmten. Und auch bei den beiden jüngsten Aufstiegen 2004 in Flingern und 2009 in der Arena feierten die Fans auf dem Rasen. Düsseldorf ist bei weitem kein Einzelfall. Auch kürzlich beim Aufstieg der Fürther oder bei der Meisterfeier in Dortmund feierten die Fans auf dem Platz.
Um die 1000 Polizisten und rund 900 Ordner. „Die Arena ist im Gegensatz zu anderen Stadien sehr verwinkelt, da ist der Aufwand höher“, sagt Wolfgang Osinski, Sprecher der Firma Klüh, die den Ordnungsdienst organisiert.
Ja. In der Sicherheitskonferenz, die vor jedem Spiel abgehalten wird, wurde ein Platzsturm thematisiert.
Laut Klüh-Sprecher Osinski gab es die Anweisung, sich den Fans nicht in den Weg zu stellen, damit sich kein Druck durch nachrückende Zuschauer aufbauen kann. Allerdings sollte das erst nach dem Abpfiff geschehen. „Dass die Fans eine Minute zu früh los sind, ist ein Betriebsunfall, der allerdings binnen weniger Minuten korrigiert wurde. Das Spielfeld war relativ zügig und ohne Gewalt von Ordnern oder Polizei wieder frei.“
„Das ist eine emotionale Ausnahmesituation, die man prinzipiell nie ausschließen kann“, sagt Osinski. Wolle man Platzstürme in Zukunft vermeiden, helfe nur Prävention, die zu einem Umdenken unter den Fans führt: „Man muss klar kommunizieren, dass dieses Verhalten dem Verein schaden kann.“