Fortuna sagt die Aufstiegsfeier ab

Der Ärger über die Vorfälle beim Spiel gegen Hertha überschattet die Aufstiegsfreude.

Düsseldorf. Fortuna hat die für Samstag geplante und auf der Anzeigetafel angekündigte Aufstiegsfeier abgesagt. Das bestätigte Fortuna-Präsident Peter Frymuth am Abend: „Wir wollen eine attraktive Feier und benötigen ein Sicherheitskonzept.“ Die Feier steige wohl erst nach dem Urlaub der Spieler in einigen Wochen.

Beim Empfang der Mannschaft am Mittwochmittag im Rathaus war davon noch nichts zu hören. Vielmehr stellten sich alle Verantwortlichen demonstrativ vor die Fans: „Wir machen euch keinen Vorwurf“, rief Kapitän Lambertz vom Balkon aus. Trainer Norbert Meier nannte die Fans „friedliche Leute, die mit ihrer Mannschaft feiern wollten“. Und auch Fanbeauftragter Jörg Emgenbroich hatte „auf dem Platz zu einem großen Teil unerfahrene Stadiongänger, die jubeln wollten“, gesehen. Mit Krawallen habe das nichts zu tun gehabt.

Peter Frymuth lobte zwar die Verantwortlichen im Stadion, die „es ohne Hundertschaften geschafft haben, die Fans vom Platz zu bringen“. Ganz klar sagt er aber: „Es gehört sich alles nicht, was da stattfand.“ Und damit meint er ebenso die Pyrotechnik wie den Sturm des Spielfeldes.

„Eine 100-prozentige Garantie“ für ein knallkörperfreies Stadion könne es trotz Kontrollen nie geben, sagt Sven Mühlenbeck, Sicherheitsbeauftragter des Vereins. Die Ordner seien nicht befugt, regelrechte Leibesvisitationen durchzuführen. Laut Frymuth müssten alle Klubs gemeinsam eine Lösung finden, das Problem bestehe nicht nur in Düsseldorf. Eine Lösung wird in den kommenden Wochen auch für die wieder vermehrt aufkommenden Platzstürme gesucht. Offenbar ist auch ein Zaun an der Südtribüne im Gespräch.

Ein positives Fazit zieht indes die Polizei: „Unsere Aufgabe war es, die Fangruppen zu trennen — das ist gelungen“, sagt Polizeipräsident Herbert Schenkelberg. Im Präsidium widerspricht man der Darstellung des Hertha-Anwaltes, die Polizei habe vor einem „Blutbad“ gewarnt und die Berliner zum Weiterspielen genötigt. Man habe vielmehr grünes Licht gegeben, weil der Innenraum frei und die Lage unter Kontrolle war. Einen Platzsturm mit aller Macht verhindern zu wollen, davon hält Polizeisprecher Markus Niesczery nichts: „Es ist ein kalkuliertes Risiko im Sicherheitskonzept und wird bei einer solchen Jubelveranstaltung erwartet. Um so etwas zu verhindern, müsste man massive Kräfte und körperliche Gewalt einsetzten.“ Dann hätte es vermutlich Verletzte gegeben. Das war am Dienstag nicht der Fall — weder unter Fans, noch unter den Sicherheitskräften.