Fortuna Düsseldorf Chance verkauft? Fortunas Schäfer: "Wir haben großes Vertrauen"
Hat Fortuna mit Ihlas Bebou auch die Aufstiegschance verkauft? Der Vereinsboss der Fortuna erklärt, warum man ihn gehen lassen musste. Benito Raman ist da.
Düsseldorf. Die Frage steht im Raum: Hat Fortuna mit Ihlas Bebou auch die Aufstiegschance verkauft? Darauf gibt es keine Antwort. Niemand weiß, was passiert — und auch nicht, ob die Chancen größer gewesen wären, wenn der Togolese in Düsseldorf geblieben wäre.
„Ihlas Bebou hat sich entschlossen, unsere Angebote auf eine Vertragsverlängerung abzulehnen. Darüber hinaus hat er uns gegenüber den klaren Wunsch geäußert, zu Hannover 96 in die Bundesliga zu wechseln“, sagte Fortunas Vereinsboss Robert Schäfer in einer Mitteilung der Fortuna. „Wir haben im Vereinsinteresse einen Rahmen definiert und nachdem dieser erfüllt wurde, stehen wir zu unserem Wort und entsprechen dem Wunsch des Spielers.“ Der warme Geldsegen von über 4,5 Millionen Euro mit der Option, noch mehr zu erhalten, war nicht nur verlockend, sondern letztlich auch bindend. Das Versprechen gegenüber Bebou und seinem Berater wurde erfüllt, weil sie einen Verein präsentieren konnten, der diese Summe, bezahlt hat.
Wir haben Robert Schäfer, mit der Frage nach der möglicherweise vergebenen Aufstiegschance konfrontiert. „Zunächst, wir haben nie gesagt, dass wir unbedingt aufsteigen wollen“, erklärte Fortunas Vorstandsvorsitzender gegenüber unserer Zeitung. „Zudem würde das ja auch heißen, dass wir kein Vertrauen in die Mannschaft haben und auch nicht in unsere Scouting-Abteilung, dass wir entsprechenden Ersatz finden würden.“ Außerdem hieße das ja, "dass Erfolg oder Misserfolg von einem einzelnen Spieler abhängen würden". Zudem habe beispielsweise Havard Nielsen ja auch noch gar nicht zeigen können, wie wertvoll er für die Fortuna sein kann.
Weiterhin wies Schäfer darauf hin, dass der Verein finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet sei und auch durch diese Einnahme für Bebou die Strukturen so gestärkt werden können, dass der Verein weiter wachsen und die Mannschaft in der nahen Zukunft sinnvoll verstärkt werden kann.
„Wir haben in Ihlas Bebou einen sehr guten Offensivspieler verloren. Wir haben aber auch immer gesagt, dass es Teil unseres Konzeptes ist, einem Spieler einen Wechsel zu ermöglichen, wenn er sich schneller entwickelt als der Verein und die Interessen des Vereins berücksichtigt werden“, sagte Trainer Friedhelm Funkel, der in Takashi Usami umgehend einen erfahrenen und schnellen Offensivspieler erhalten hat. Und gestern, wenige Minuten vor Schluss der Transferliste wurde auch — wie bereits angekündigt — der 22 Jahre alte belgische Stürmer Benito Raman verpflichtet. Damit und mit den Vertragsauflösungen von Yildirim und Ngombo (siehe Kasten) hat die Fortuna ihre Hausaufgaben gemacht.