Chemnitzer FC ärgert Fortuna
Ronny Garbuschewski wird unnötig zum Zankapfel zwischen den Vereinen.
Düsseldorf. Der Blick der Fortuna geht zurzeit in den Osten der Republik. Am Montag (20.15 Uhr/live bei Sport1) steht das Topspiel des Spieltages bei Energie Cottbus auf dem Programm und ist neben der sportlich brisanten Aufgabe auch eine Art Charakterprobe für die Mannschaft von Norbert Meier.
Denn in Sascha Rösler, Adam Bodzek und Jens Langeneke fallen nicht nur drei wichtige Spieler wegen einer Gelbsperre aus. Sie seien zudem Führungsfiguren und enorm wichtig für die Hierarchie innerhalb des Teams. „Es ist für mich sehr interessant, wie die anderen Spieler mit dieser Situation umgehen“, erklärte Fortunas Trainer Norbert Meier. „Wie sie sich den Angriffen des Gegners erwehren und ob sie das Selbstbewusstsein zeigen, das sie jetzt haben sollten.“
Selbstbewusst und sich der eigenen Klasse bewusst präsentiert sich die Fortuna auch bei der Suche nach und in den Verhandlungen mit neuen Spielern. So lässt sich Wolf Werner auch vom Chemnitzer FC nicht einschüchtern. Die Chemnitzer erkennen den Vertrag, den Ronny Garbuschewski (26) mit der Fortuna für die kommende Saison geschlossen hat, nicht als rechtskräftig an und schließen auch rechtliche Schritte dagegen nicht aus. „Wir verstehen das nicht, denn der Vertrag würde nur gelten, wenn die Chemnitzer nicht aufsteigen“, erklärte Fortunas Vorstand Sport, Wolf Werner. „Ansonsten verlängert sich der Vertrag des Spielers mit dem Verein automatisch um ein Jahr.“
Offensichtlich stört sich der Fußball-Drittligist, der sich bei drei Punkten Rückstand auf einen Relegationspklatz durchaus noch Chancen auf einen Aufsteig in die 2. Liga ausrechnen kann, dass die Fortuna den Spieler zu früh angesprochen hat. Ab einem halben Jahr vor Ablauf des Vertrages ist das laut der Statuten der Deutschen Fußball Liga erlaubt.
Die Sachsen haben wohl den Standpunkt, dass der Vertrag mit dem Spieler ja noch eineinviertel Jahre laufen würde. Klubsprecher Sven-Uwe Kühn mauerte. „Es ist alles gesagt. Mehr, als das, was auf der Homepage des Vereins dargelegt ist, werden wir nicht kommentieren“, war die unfreundliche Botschaft aus Sachsen.
Die Fortuna hat einen „netten Brief mit guten sportlichen Wünschen “ nach Chemnitz geschickt, wie es Wolf Werner erklärte. Man wolle schon wissen, warum es sich nicht um einen rechtsgültigen Vertrag handelt. „Der Spieler wollte, dass wir den Wechsel öffentlich machen, damit er in Chemnitz endlich Ruhe hat“, sagte Fortunas Vorstand Sport. „Es ist unnötig viel Porzellan zerschlagen worden, weil Chemnitz den Vertrag gar nicht kennt.“