Der Gegner: Der FSV mischt die Zweitliga-Spitze auf
Die Frankfurter überraschen mit spielerischer Klasse und einem Torjäger namens Mölders.
Düsseldorf. Nicht nur in der Fußball-Bundesliga tummeln sich auf den vorderen Plätzen einige Überraschungsteams, auch in der 2. Liga befinden sich mit Aufsteiger Erzgebirge Aue und dem FSV Frankfurt zwei Mannschaften in der Spitzengruppe, die dort vor Saisonbeginn sicher kein Experte vermutet hätte.
Doch während Aue vor allem auf eine stabile Defensive setzt, ist die Philosophie des FSV deutlich offensiver ausgerichtet. Beim 4:0 gegen überforderte Oberhausener lief der Ball am vergangenen Sonntag phasenweise wie am Schnürchen durch die eigenen Reihen. Die Kreativzentrale der Hessen mit Jürgen Gjasula und Mike Wunderlich bewies Ideenreichtum und spielte kluge Pässe. Vorne bewies Stürmer Sascha Mölders einmal mehr seinen Torriecher.
Drei Tore gelangen dem gebürtigen Essener, der mit nun schon zwölf Saisontreffern nur noch einen weniger aufweist als der in der Torschützenliste führende Cottbusser Nils Petersen. „Es war mein erster Dreierpack in der 2. Liga. Für RW Essen habe ich zwar sogar vier Tore in nur einer Halbzeit geschossen, aber das war auch zwei Klassen tiefer“, sagte Mölders.
Wenn der 25-Jährige so weiter macht, dann könnte dem FSV im Sommer der Verlust seines Knipsers drohen, denn für eine festgeschriebene Ablösesumme von 500.000 Euro kann Mölders aus seinem bis 2014 laufenden Vertrag vorzeitig aussteigen. Dass er deswegen nun aber abheben könnte, glaubt Trainer Hans-Jürgen Boysen nicht. „Sascha ist nicht der FSV. Er hat gute Spieler um sich herum, die ihn toll bedienen.“
Alles in allem können die Fans der Blau-Schwarzen sogar schon von Bundesliga-Duellen gegen die Eintracht träumen. Nur zwei Punkte beträgt der Rückstand auf Rang drei und das bei einem Spiel weniger als der dort platzierte MSV Duisburg.
Doch der Aufstieg ist am Bornheimer Hang (noch) kein Thema. „Wir wollen so schnell wie möglich auf 40 Punkte kommen“, sagt Mittelfeldspieler Mario Fillinger und Sascha Mölders ergänzt: „Wo wir wirklich stehen, werden wir in gut einer Woche wissen, wenn wir drei ganz schwere Spiele hinter uns gebracht haben.“
Was Mölders meint sind die Partien in Düsseldorf, in Aue und gegen Greuther Fürth. Ein Programm, bei dem auch Trainer Boysen gewaltig auf die Euphoriebremse tritt.
„Wir haben drei echte Herausforderungen vor der Brust. Fortuna hat zu Hause seit sechs Spielen nicht mehr verloren, und die beiden anderen Mannschaften stehen in der Tabelle vor uns“, sagt der 53-Jährige und relativiert dann auch gleich noch das 4:0 über Oberhausen. „Mit der ersten Halbzeit war ich überhaupt nicht zufrieden. Hinten waren wir unaufmerksam und vorne nachlässig.“ Doch dann kam ja Sascha Mölders . . .