Der Kampf um die Stammplätze bei Fortuna Düsseldorf

Der Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf hat auf allen Positionen mehrere Möglichkeiten. Einzig die Innenverteidigung und die „Sechs“ scheinen bereits klar besetzt zu sein.

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Düsseldorf. Bis zum ersten Pflichtspiel am 19. August in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Rot-Weiss Koblenz dauert es noch einen Monat. Doch der Konkurrenzkampf bei Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf ist bereits in vollem Gange. Das ist auch daran abzulesen, dass es im Training teilweise mit harten Bandagen zur Sache geht. Leichtere Blessuren sind daher auch in den kommenden Wochen bis zum Ligastart nicht ausgeschlossen. Alle Spieler der Startelf für das Auftaktmatch gegen den FC Augsburg (25. August) jetzt bereits korrekt vorherzusagen, ist ähnlich schwer, wie in der Bundesliga aus 50 Metern einen Treffer zu erzielen. Trotzdem wagt die WZ eine erste Einschätzung.

Die Antwort auf die Frage nach der neuen Nummer 1 zählt zu den spannendsten zu Saisonbeginn. Raphael Wolf hat wegen seiner beständig guten Leistungen in der Aufstiegssaison die Nase gegenüber Michael Rensing einen Tick weit vorne. Die Entscheidung zwischen den beiden Torhütern wird Friedhelm Funkel erst vor dem Pokalspiel in Koblenz und dann aus dem Bauch heraus treffen.

Bei der Besetzung der Außenpositionen kommt es sicherlich auf den jeweiligen Gegner an. Deshalb gibt es weder rechts noch links hinten eine Stammplatzgarantie. Rechts wird wohl zunächst der kürzlich verpflichtete Matthias Zimmermann seine Chance erhalten. Jean Zimmer wirkt defensiv (noch) nicht stabil genug. Auf links gibt es einen Zweikampf auf Augenhöhe, in dem derzeit der sehr engagierte Niko Gießelmann vorne liegt. Diego Contento könnte seine fehlende Spielpraxis in der restlichen Vorbereitungszeit aber noch aufholen.

An Kaan Ayhan und André Hoffmann führt kein Weg vorbei. Aber der Trainer möchte noch einen erfahrenen Mann für das Zentrum verpflichtet sehen. Gökhan Gül und Robin Bormuth sind die ersten Reservisten.

Das Talent Marcel Sobottkas und die Erfahrung von Alfredo Morales sprechen derzeit für eine klare Hierarchie auf der Sechserposition. Ansprüche wird auch Adam Bodzek anmelden, wenn er nach seiner Rippenfraktur wieder fit ist. Dass Aymen Barkok in diesen Positionskampf eingreift, ist unwahrscheinlich, weil er sich als Achter sieht und der Trainer ihn wohl auf den Außen nutzen möchte.

Hier gibt es viele offene Fragen: Schafft Kevin Stöger den Leistungssprung von Liga zwei nach eins? Kann Kenan Karaman hinter der einzigen Spitze spielen oder hinter zwei Spitzen? Wird Oliver Fink so fit, dass er sich auch für die Startformation anbieten kann? Schafft es Havard Nielsen endlich, wieder seine Topform zu erreichen? Braucht die Fortuna einen Spielmacher oder spielt sie mit drei Sechsern?

Benito Raman ist auf jeden Fall eine Option, auch für die Bundesliga. Davor Lovren ist „gewachsen“ und in Sachen Takashi Usami ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Zudem kommen auch Zimmer rechts und Gießelmann links in Frage, wenn das ganze Konzept defensiver angelegt ist. Stammplatzgarantien gibt es nicht.

Falls Fortuna mit zwei Spitzen spielt, gibt es wohl keine andere Wahl als Rouwen Hennings und Marvin Ducksch zusammen spielen zu lassen. Geht es nur mit einer Spitze ist auch dieses Rennen völlig offen.