Die Leichtigkeit ist verflogen
Das 1:2 gegen Berlin hat das Problem der Düsseldorfer aufgezeigt: Für Torchancen muss das Team arbeiten wie selten zuvor.
Düsseldorf. Zwei Spiele sind gespielt, beide hat Fortuna Düsseldorf zu Beginn der neuen Saison verloren. Der Klub befindet sich in einer ganz entscheidenden Phase. Trainer Norbert Meier ist lange genug im Geschäft, um das genau zu wissen. "Wir dürfen das Selbstvertrauen nicht verlieren", sagt Meier. "Wir sind jetzt in einer Situation, wo wir die Dinge von der anderen Seite sehen."
Im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg war das durchgehend der Platz an der Sonne, im zweiten Jahr sind es die Abstiegsplätze. Das muss nach zwei Spieltagen noch nichts heißen, nicht einmal eine Tendenz bedeuten. Es ist eine Momentaufnahme. Der Trainer der Fortuna sagt ausdrücklich: "Ich wäre sehr enttäuscht, wenn die Mannschaft in der zweiten Halbzeit gegen Hertha keine Reaktion gezeigt hätte, aber sie hat eine Reaktion gezeigt." Und dann fügt Meier in den Katakomben der Arena einen wichtigen Satz an: "Das heißt nicht, dass alle so gespielt haben, wie ich mir das vorstelle."
Fortuna Düsseldorf hatte Chancen. Auch gegen Hertha, die "eine erstklassige Mannschaft haben". Der erklärte Aufstiegsfavorit nutzte seine wenigen Chancen eiskalt und effektiv. Meier sagt: "Die Effektivität macht den Unterschied. Hertha war nicht die bessere, aber die effektivere Mannschaft." Selbst kurz nach dem Spiel, unter großer Anspannung, sind die Analysen des Trainers klar: "Wir haben gesehen, welch großen Aufwand wir treiben müssen, um Chancen herauszuarbeiten. Und dann fehlt die Genauigkeit, oder die Idee beim letzten Pass."
Fortuna machte 90 Minuten Druck, das aber ungestüm und wenig abgeklärt. Das einzige Tor resultierte aus einem Glückstreffer von Wellington. "Ein Supertor, aber ein Sonntagsschuss, kein herausgespielter Treffer. Ganz klar, uns fehlt in der Offensive die Effektivität", erkannte auch Kapitän Andreas Lambertz.
Auch Ranisav Jovanovic konnte man nicht vorwerfen, zu wenig gearbeitet zu haben. Aber aus einer Gelegenheit wie die in der 69. Minute macht Rob Friend auf der Gegenseite ein Tor, Jovanovic nicht. "Und ich habe mich heute wirklich reingehängt", sagt der Angreifer zutreffend.
"In der letzten Saison haben wir die Tore gemacht, jetzt müssen wir hart daran arbeiten, das Glück zu erzwingen", sagt Meier. Der Trainer weiß, was die Stunde geschlagen hat. Es ist eine Momentaufnahme, aber es ist auch eine Situation, in der sich entscheidet, wohin der weitere Weg von Fortuna Düsseldorf führt.