Fortunas Gegner Ein Duo möchte die „Lilien“ blühen lassen

Trainer Frings blieb nach dem Abstieg, in Kevin Großkreutz kam ein Weltmeister.

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Die Zeiten beim SV Darmstadt 98 haben sich rasant geändert. Keine zehn Jahre ist es her, da hießen die Gegner der „Lilien“ in der fünftklassigen Hessenliga unter anderem KSV Klein-Karben, SC Waldgirmes und RSV Würges.

Nach dem Durchmarsch bis hin zu zwei Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit aber sind im Umfeld Begehrlichkeiten entstanden. Das Murren in der Stadt nahm jedenfalls spürbar zu, als es am Montag mit dem 3:4 gegen den 1. FC Nürnberg das vierte sieglose Spiel in Folge sowie die Gegentreffer 14 bis 17 aus den vergangenen sechs Partien gab.

Zeit für Präsident Rüdiger Fritsch, den Kritikern in einer Sportsendung des Hessischen Fernsehens Einhalt zu gebieten. „Wir sind jetzt gerade erst die vierte Saison wieder zurück im Profi-Fußball, da dürfen und werden wir uns nicht von irgendwelchen falschen sowie respektlosen Erwartungshaltungen treiben lassen“, sagte Fritsch und ergänzte: „Unser Saisonstart war sehr gut, nun befinden wir uns eben in einem kleinen Tal. Es gibt jedoch keinen Grund, etwas schlecht zu reden.“

Dem 56-Jährigen ist das Schwarz-Weiß-Denken ein Dorn im Auge. Nach dem Abstieg wurde den „Lilien“ eine schwere Saison prophezeit, in Folge der gelungenen Personalpolitik dann aber plötzlich vom direkten Wiederaufstieg geredet. „Fußball ist eben sehr schnelllebig“, sagte Trainer Torsten Frings. Dessen Vertrag wurde nun bis 2020 verlängert. „Es macht mir unheimlich viel Spaß, hier was zu entwickeln. Ich kann versprechen, dass ich akribisch arbeiten werde und dies hoffentlich auch schon bald wieder an den Ergebnissen zu sehen ist“, sagte Frings.

Vita und Wirken des 40-Jährigen hat Hamit Altintop zum Bleiben bewegt sowie einen Weltmeister ans Böllenfalltor gelockt. Kevin Großkreutz nahm das Angebot zum Neustart an, nachdem er im Frühjahr in Folge eines alkoholisierten Zuges durch das Stuttgarter Rotlicht-Viertel beim VfB entlassen worden war. Zurückhaltend und mit Demut versieht Großkreutz bei den „Lilien“ seinen Job im linken offensiven Mittelfeld. „Kevin geht im Training voran und in den Spielen zerreißt er sich für seine Kollegen“, erklärte Frings.