Fortuna Düsseldorf Florian Kastenmeier ist die unumstrittene Nummer eins im Tor

Düsseldorf · Der 22-Jährige Florian Kastenmeier ist aktuell die unumstrittene Nummer eins im Tor von Fortuna Düsseldorf. Auch weil Steffen, Wolf und Wiesner noch verletzt sind oder sich wieder herankämpfen müssen.

Florian Kastenmeier (M.) zeigte in den vergangenen Wochen konstante Leistungen im Fortuna-Tor — so wie beim Pokalspiel in Kaiserslautern.

Foto: Christof Wolff

Dass über den Status von Torhüter Florian Kastenmeier vor dem Spiel der Fortuna beim SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr) nirgends diskutiert wird, ist ein indirektes Kompliment für die derzeitige Nummer 1 des Fußball-Bundesligisten. Obwohl der 22-Jährige vor einer Woche gegen Borussia Mönchengladbach vier Tore kassierte, genießt er das völlige Vertrauen seines Trainers. „Flo hat sich, seitdem er gegen Bremen erstmals im Tor gestanden hat, ständig gesteigert“, sagt Uwe Rösler. „Er ist für uns so wichtig, weil er fußballerisch sehr stark ist und eine positive Körpersprache hat.“

Das Düsseldorfer Tor gegen Gladbach hat er mit vorbereitet und während der 90 Minuten sechseinhalb Kilometer abgespult — ein für einen Torwart nicht normaler Wert. Ein noch größeres Lob ist für Kastenmeier aber Röslers folgender Satz: „Da steht ein Mann im Tor und kein Jugendkeeper.“ In den Augen des Trainers hat der Ex-Stuttgarter eine gute Zukunft vor sich. „Ich stütze ihn jedenfalls im Konkurrenzkampf“, sagt der Trainer.

Wenig Konkurrenz für Kastenmeier bei Fortuna

Doch so groß ist der derzeit bei den Fortuna-Torhütern nicht. Zack Steffen fällt weiterhin auf unbestimmte Zeit aus. Michael Rensing war zuletzt krank, Raphael Wolf muss sich nach einer Handverletzung erneut herankämpfen und Tim Wiesner (Syndesmoseriss am Fuß) hat wieder einmal großes Pech und wird lange warten müssen. Dann gibt es da noch Maduka Okoye. Der ist zwar ein großes Talent, aber noch völlig unerfahren.

„Natürlich ist man ab und zu noch mal nervös, wenn man weiß, dass da ein Kostic oder sonst ein Superstar kommt“, sagt Kastenmeier. „Aber wenn man dann zum Aufwärmen rausgeht, ist man schon in einem Tunnel und nimmt das gar nicht mehr wahr.“ 17 Spiele in der Hinrunde auf der Bank, das Pokalspiel gegen Aue absolviert, und dann der erste Liga-Auftritt gegen Bremen zum Start der Rückrunde. Inzwischen haben die Kollegen großes Zutrauen zu Kastenmeier, der sich selbst als elfter Feldspieler bezeichnet.

Torhüter sieht er selbst als eigene Spezies, sich selbst bezeichnet er als jemanden, der „nicht alle Latten am Zaun hat“. Genauer auf dieses Thema will der 22-Jährige aber nicht eingehen. Immerhin habe ihm das geholfen, nachdem er gegen Bremen mehr oder weniger allein für das Gegentor gesorgt hatte. „Ich schaue mir die Fehler noch mal an, vielleicht auch zu oft, wie meine Frau meint“, sagt Kastenmeier. „Aber dann muss ich damit abschließen, so dass ich mich auf die nächste Aufgabe konzentrieren kann.“ Einen Knacks für das Selbstvertrauen gab das „Eigentor“ nicht, vielmehr sei es ein positiver Lerneffekt gewesen.

22-Jähriger lobt Zusammenhalt unter Fortunas Torhütern

Das Torwartteam der Fortuna sei eine kleine Einheit, ohne losgelöst zu sein von den Feldspielern. Man kümmert sich um den anderen. „So spreche ich auch mit Zack (Steffen), weil ich selbst eine solche Verletzung der Patellasehnen-Spitze hatte und nachfühlen kann, was er durchmacht. Aber letztlich muss ich mich auf mich selber konzentrieren, um Leistung zu bringen“, sagt Kastenmeier, der von sich und seiner Mannschaft fordert, in Freiburg mit dem dreifachen Punkten anzufangen.

„Wir werden von ihnen sicherlich nicht nur als Tabellen-16. angesehen, so wie wir derzeit fußballerisch auftreten“, sagt Fortunas Schlussmann. „Nur jetzt müssen wir auch mal mehr Tore schießen.“ Dafür ist er als Torhüter trotz seiner Rolle als elfter Feldspieler jedoch nicht vorgesehen.