Heimspiel am Freitag Fortuna Düsseldorf hat sein „positives Endspiel“ gegen Dynamo Dresden
Düsseldorf · Die Düsseldorfer haben am Freitag die Chance, den entscheidenden Schritt zu einem weiteren Jahr Zweite Liga zu machen.
Es war ein eher trister Fußball-Nachmittag, den Fortuna ihren Fans beim 0:0 in der Arena von Hannover bot. Doch losgelöst von der nicht genutzten Überzahl und dem zumeist unansehnlichen Ballgeschiebe steht unter dem Strich eine Tabellensituation, die durchaus komfortabel zu nennen ist. Acht Punkte trennen den Tabellendreizehnten aus Düsseldorf vom Relegationsplatz 16, den Dynamo Dresden einnimmt. Und da die Sachsen sich am Freitag (18.30 Uhr) in der Stockumer Arena vorstellen, heißt das: Mit einem Sieg gegen Dynamo hätte Fortuna den direkten Klassenerhalt vorzeitig geschafft.
„Wir wissen jetzt: Wenn die Schwarz-Gelben am Freitag kommen, dann ist es ein Endspiel für sie“, sagt Fortunas Trainer Daniel Thioune. „Das erhöht noch einmal den Druck, und wir haben jetzt die Handlungsoption, dass wir diese Saison beenden können für uns. Und das am 31. Spieltag – vor einigen Wochen hätten wir uns das nur gewünscht.“
Ein Endspiel also nicht nur für Dresden, sondern in Richtung Klassenerhalt und dessen rechnerischer Absicherung eben auch für Fortuna. „Im ganz positiven Sinne ein Endspiel“, sagt Thioune mit einem Lächeln, „und eben ein Spiel, um wieder einen Schritt weiter nach vorn zu machen.“ Zwischen den Zeilen mag man da getrost heraushören, dass es keine ernsthaften Zweifel an einem weiteren Jahr Zweite Liga mehr gibt und bei Fortuna längst an die Entwicklung in Richtung neue Saison gedacht wird. Das jedoch würde Thioune nie offen zugeben, so lange das große Ziel nicht sicher erreicht ist.
Auf das „positive Endspiel“ am Freitag ist die Vorfreude jedenfalls riesengroß. Das betrifft nicht zuletzt die Kulisse, die in der Arena zu erwarten ist – denn einen Vorgeschmack auf die Stimmung lieferten die mehr als 1500 mitgefahrenen Anhänger schon in Hannover. „Wir haben gar nichts gebracht nach vorne, aber unsere Fans haben uns brutal supportet“, betont der Trainer. „Da oben in der Kurve brannte die ganze Zeit das Licht, nicht nur zum Spielbeginn mit dem Qualm, sondern über 90 Minuten.“
Fortunas Sieg könnte auch Hannover 96 retten
Gerade für die Fans, die er schon nach seinen wenigen Wochen in Düsseldorf fest in sein Herz geschlossen hat, freut er sich nun auf mögliche Großtaten. „Wir sind am Freitag in der privilegierten Situation, dass wir entscheiden können, wie die Saison zu Ende geht. Und wir haben sicherlich auch in Hannover ganz viele Daumen, die dann fest für uns gedrückt sind.“ Stimmt: Sollte Fortuna gewinnen und 96 in Paderborn gewinnen, wären auch die Niedersachen gerettet.
Dieser Aspekt steht allerdings mit Blick auf das Duell mit Dynamo ganz sicher nicht obenan. Schon eher der Genesungsstand der Düsseldorfer Angeschlagenen. „Daniel Ginczek tut unserem Spiel definitiv gut, und letztlich auch ein Kris Peterson. Er wurde im Heimspiel gegen Rostock von manchem zwar kritisch gesehen, aber er hat uns in Hannover gefehlt. Ich mache auch kein Hehl daraus, dass Felix Klaus gegen 96 auf dem Platz gestanden hätte, wenn ihn nicht sein Magen-Darm-Infekt erwischt hätte.“
Zumindest bei einigen der Rekonvaleszenten gibt es Hoffnung auf eine Rückkehr gegen Dresden. „Kris wird nach seiner Grippe am Dienstag voraussichtlich wieder ins Training einsteigen, Kuba Piotrowski ebenfalls. Bei Daniel Ginczek gehen wir intensiver in die Ballarbeit rein, zum Ende der Woche können wir vielleicht schon auf ihn schauen.“
Doch auch wenn es immer eine gute Option sei, „Ginni“ wieder im Kader zu haben, sei die Aussicht auf Peterson und Piotrowski verlässlicher. Eine ganze Reihe neuer personeller Optionen also, die die Vorfreude auf den besonderen Freitag in Stockum weiter erhöhen.
Wird denn gar schon jemand beauftragt, ein paar Kaltgetränke für den Fall des sicheren Klassenerhalts bereitzustellen? „Das ist nun wirklich das Letzte, das ich planen würde“, sagt Thioune bestimmt. „Wenn Dinge eintreten, die dazu führen würden, dass wir uns ein Kaltgetränk genehmigen dürfen, dann machen wir das.“ Und dann sollte in der Arena sicher auch eins aufzutreiben sein.