Fortunas U23-Trainer Michaty Hatte die U23 die falsche Einstellung?
Düsseldorf · Abwehrspieler Tim Corsten ist nach der Packung gegen Wattenscheid selbstkritisch.
Das hatten sich alle Beteiligten anders vorgestellt. Trainer Nico Michaty waren unter der Woche noch mehrere Gründe eingefallen, warum man das letzte Spiel der Saison, trotz gesichertem Klassenerhalt, auf jeden Fall gewinnen wollte. Und auch die Spieler um Kapitän Mert Göckan wollten „noch eine Woche Vollgas geben“ – danach könne man dann in den Urlaub gehen. Auf dem Platz war davon nicht viel zu sehen. Die „Zwote“ verlor ihren Saisonabschluss gegen die SG Wattenscheid 09 deutlich mit 0:3. Dementsprechend ernüchternd fiel das Fazit von Michaty aus, der auch die Einstellung seiner Spieler als eines der Probleme ausmachte. „Man hat gesehen: Die Luft war raus. Es war ein richtiger Sommerkick unsererseits, die Spannung, die es braucht, hat gefehlt. Wir haben uns kaum eine Torchance herausgespielt.“ Ein Umstand, der eigentlich aber auch für die Wattenscheider hätte gelten müssen. Der ehemalige Bundesligist stand bereits vor dem Spiel als Absteiger fest und spielte ähnlich wie die U23 der Fortuna vermeintlich nur noch um die goldene Ananas. Doch die Gäste zeigten deutlich mehr Zug zum Tor, verteidigten mit mehr Leidenschaft und nutzten die Chancen, die sich ihnen boten, effizient.
Laut Innenverteidiger Corsten fehlten Spaß, Wille und Glück
Fortunas Innenverteidiger Tim Corsten zeigte sich nach dem Spiel selbstkritisch: „Wir sind mit der falschen Einstellung ins Spiel gegangen, das hat man, glaube ich, schnell gemerkt.“ Dabei waren die ersten Minuten bis zum Gegentor nach einer guten Viertelstunde von seiner Elf noch die überzeugendsten. Die Düsseldorfer hatten den Ball und die Spielkontrolle, kamen dabei zwar zu keinen eigenen Torgelegenheiten und ließen die Kreativität und Flexibilität der vergangenen Spiele vermissen, boten ihrem Gegner aber auch keinerlei Möglichkeiten an.
Nach dem Gegentor, eine Viertelstunde nach dem Anpfiff, wurden die Probleme aber offensichtlich, die auch Corsten klar benannte: „Wattenscheid war bissiger und hatte mehr Spaß am Spiel. Das hat uns heute einfach gefehlt – der Spaß, der Wille und auch das Glück waren nicht da. Es hätte besser funktionieren müssen.“
Der 22-jährige ist einer der eher wenigen, die die Möglichkeit haben, es nächste Saison mit der Fortuna besser zu machen. Viele Verträge im Kader laufen jetzt aus, sechs Spieler wurden bereits am Samstag verabschiedet: Marcel Mansfeld, Nick Otto, Glenn Dohn, Kingsley Marcinek, Daniel-Brice Ndouop und Luca Thissen. Ihr Abgang steht fest, weitere dürften folgen.
Unter der Woche wurden allerdings auch die ersten Vertragsverlängerungen bekannt. Neben Robin Bird auch von Tim Corsten, der in der Vergangenheit bereits mit den Düsseldorfer Profis ins Trainingslager gefahren ist – diese Aussicht war für ihn ein ausschlaggebender Punkt für die Verlängerung: „Fortuna bietet für mich die beste Perspektive, auch nach oben. Man hat diese Saison gesehen, wie schnell es gehen kann.“ Aber auch mit der U23 hat er Ziele: „Ich will ein wichtiger Teil nächstes Jahr sein und als älterer Spieler die Mannschaft unterstützen.“ Enes Yilmaz sowie Lennard Wagemann aus der U19-Mannschaft werden in der kommenden Saison fest zum Kader der Zwoten gehöre.
Beide kurieren zurzeit noch Verletzungen die sie sich im A-Jugend-Endspiel um den Niederrhein-Pokal, das im Elfmeterschießen gegen Gladbach verloren wurde, zugezogen haben. Ihr zukünftiger Trainer Michaty geht aber davon aus, dass sie pünktlich zum Vorbereitungsstart wieder ins Training einsteigen können.
Der Start in die Vorbereitung steht in fünf Wochen an, bis dahin haben die Spieler Urlaub.