Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf in der Depression

Düsseldorf. Schon morgen geht das Leben in der 2. Bundesliga im Heimspiel gegen die SpVgg. Greuther Fürth weiter, aber es ist in diesen Tagen kein besonders schönes, wenn man Fan von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf ist.

Foto: Daniel Karmann

Nach der 1:5-Niederlage der Düsseldorfer beim 1. FC Nürnberg in der zweiten Runde des DFB-Pokals wurden die Spieler von weit gereisten Anhängern mit Bier überschüttet und verhöhnt. In den sozialen Medien setzt sich diese Art der Ablehnung verbal fort. Kein Zweifel: Der Tabellensechszehnte der 2. Liga steckt in einer tiefen Krise, die eine neue Qualität erreicht hat. „Die Leistung war beschämend“, sagte Trainer Frank Kramer.

Die Symptome der Krise sind offensichtlich: Mit dem ehemaligen Fürther Kramer ein Trainer, dessen Rückhalt im Verein nach sieben Niederlagen und nur zwei Siegen bei drei Unentschieden und dazu dem grausamen Pokal-Aus heftig bröckelt. Die großen Erwartungen konnte der 43-Jährige bisher noch gar nicht erfüllen. Ein Vorstand, der nach dem Rücktritt von Dirk Kall vor dem Neuaufbau steht und in der derzeitigen Lage mit den verbliebenen Paul Jäger und Sven Mühlenbeck zu großen Entscheidungen kaum neigen wird. Jäger erklärte schon, dass er eine Trainerdiskussion nicht beginnen werde. Dabei ist die im Umfeld des Vereins längst im Gange. Und: Eine völlig verunsicherte, zuletzt in Nürnberg kräftig durcheinander gewirbelte und offenbar in sich zerfallende Mannschaft ohne Struktur, die noch keine Mannschaft geworden ist. Allein die Tatsache, dass der seit Monaten arbeitslose und kurzfristig verpflichtete Alexander Madlung nach wenigen Tagen in der Düsseldorfer Anfangself in Nürnberg steht, wirft viele Fragen auf. Nicht nur Sportdirektor Rachid Azzouzi war konsterniert: „Das dürfen wir niemandem präsentieren, hier waren die Basics gefragt, und die waren komplett nicht zu sehen.“