Wegen Pokal-Auslosung Diesen Appell macht Fortuna-Sportvorstand Allofs an ZDF-Legende
Mainz/Düsseldorf · Sportvorstand Klaus Allofs nimmt das schwere DFB-Pokallos mit Humor.
An diesem Abend am Mainzer Lerchenberg ist Béla Réthy besonders intensiv umgarnt worden. Im „ aktuellen Sportstudio“ des ZDF konnte der ehemalige Sportkommentator keinen Meter gehen, ohne nicht mindestens sieben Mal als Legende angepriesen zu werden.
Moderator Sven Voss jedenfalls war schwer entzückt, dass der 67-Jährige kurzfristig für Konstantin Heide eingesprungen war. Der Torwart vom Drittligisten SpVgg Unterhaching, der im Dezember vergangenen Jahres mit der deutschen U17-Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft gewann, war kurzfristig erkrankt.
Stattdessen also Réthy, die Legende. Vier Kugeln waren noch im Topf, eine recht übersichtliche Aufgabe. Und doch hat Réthy, zumindest aus Düsseldorfer Sicht, so ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte. Fortuna hat nach 28 Jahren endlich mal wieder das Halbfinale im DFB-Pokal erreicht. Mögliche Gegner dort wären gewesen: Drittligist 1. FC Saarbrücken oder Borussia Mönchengladbach (der Sieger dieser Partie wird erst am 12. März ermittelt, Anm. d. Red), Zweitliga-Konkurrent 1. FC Kaiserslautern und Bayer Leverkusen.
Letztere sind aktuell die Übermannschaft im deutschen Fußball – jedenfalls das Los, was wirklich niemand haben wollte. Doch nachdem zwei Kugeln aus dem Topf waren, nahm das Unheil seinen Lauf. Es wurde indes noch dadurch maximal erschwert, dass nicht einmal ein Heimspiel für Fortuna heraussprang.
Die unglaubliche Serie geht damit munter weiter. Im 14. Pokal-Auftritt endlich mal wieder ein Heimspiel in der Stockumer Arena? Pustekuchen! Am 30. Oktober 2019, beim 2:1-Zweitrundensieg gegen Erzgebirge Aue, waren die Rheinländer damals noch unter Cheftrainer Friedhelm Funkel zuletzt vor heimischem Publikum aufgelaufen.
Und daran änderte auch Réthy nichts. „Dieses Los war echt die Krönung eines echt bescheidenen Wochenendes“, sagt Sportvorstand Klaus Allofs. „Wir müssen es annehmen, wie es ist. Es war eine Mannschaft als Gegner möglich, die zurzeit wirklich außergewöhnlichen Fußball spielt, wo sich selbst die Bayern mit schwertun. Für uns ist das natürlich ein schlechtes Los gewesen. Und doch werden wir im April alles auf dem Platz geben. Es ist Pokal. Das Spiel muss auch erst gespielt werden.“
Ob er noch eine Botschaft für „Losfee“ Réthy hat? „Habe ich definitiv“, sagt Allofs und lacht: „Dass er bitte künftig etwas anderes als Glücksfee machen soll – zumindest wenn wir an dem Wettbewerb beteiligt sind.“