Fortuna Düsseldorf Lukebakio will oft noch zu viel

Düsseldorf · Der junge Belgier steht sich noch manchmal selbst im Weg. Aber er kann auch den Unterschied in einem Spiel ausmachen — wie im Hinspiel in München.

Dodi Lukebakio hofft, dass er auch im Rückspiel die Bayern ärgern darf.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Wenn man Dodi Lukebakio den Ball wegnimmt oder ihm sagt, dass er nicht mitspielen darf, ist das die größte Strafe, die den Belgier treffen kann. Mit diesem Wissen hat Friedhelm Funkel den Ehrgeiz des schnellen Stürmers angestachelt. „Möglicherweise wird Dodi gegen Bayern gar nicht von Anfang an spielen“, hatte er nach dem Training mehr oder weniger nebenbei erwähnt. Dass dies dem Belgier irgendwie zugetragen wird, davon ist Funkel ausgegangen. „Ich möchte unbedingt spielen“, erklärte Lukebakio. „Deshalb habe ich noch mehr im Training getan, als ich es sonst schon tue.“

Lukebakio ist ein Unterschiedsspieler. Dieser Begriff, den einst Trainer-Legende Hans Meyer besonders geprägt hat, trifft auf den 21-Jährige absolut zu. Das wissen der Trainer und seine Mannschaftskollegen. Er kann ein Spiel allein entscheiden oder in München für ein 3:3 sorgen. Ihm werden Fehler nachgesehen, doch auch er muss nach hinten arbeiten. Das funktioniert nicht immer — wie in Nürnberg (Elfmeter verursacht) oder zuletzt in Berlin, als er mit einem Fehlpass das 1:1 der Berliner unfreiwillig vorbereitete.

Erfolgreiche Stürmer müssen auch Egoisten sein, um in Situationen vor dem gegnerischen Tor nicht immer nur einen freien Mitspieler suchen zu wollen. „Ja, es stimmt. Ich war schon ein wenig enttäuscht nach dem Spiel in Berlin, weil ich drei gute Chancen hatte und nichts daraus machen konnte“, sagt er und beschreibt seine Gefühlslage. „Aber dann kam doch noch die Freude, weil wir als Mannschaft gewonnen und drei wichtige Punkte erobert haben.“

Der Belgier möchte noch mehr Konstanz in seinem Spiel

Im Hinspiel gegen die Bayern ist sein Stern aufgegangen, als er der Abwehr des Rekordmeisters und Manuel Neuer drei Tore einschenkte. „Natürlich habe ich das nicht vergessen, denn der FC Bayern ist ein toller Klub, der zur absoluten Weltspitze zählt“, sagt Lukebakio. „Ich freue mich auf das Rückspiel am Sonntag, aber ich freue mich auf jedes Spiel, vor allem auf die mit solcher Brisanz“, sagt der Belgier, der mit der Fortuna die Saison mit einer „guten Mentalität“ zu Ende bringen und zeigen will, dass er konstanter geworden ist und nicht nur einzelnen Spielen den Stempel aufdrücken kann. Aber er sagt auch, dass es nicht leicht sei, mit ihm umzugehen, weil er sehr ehrgeizig sei. „Ich will immer das Optimale erreichen. Da stehe ich mir manchmal selbst im Wege“, sagt er. „Aber die Sieger-Mentalität gehört einfach zu mir.“