Fortuna Düsseldorf Pfannenstiel nimmt die Mannschaft in die Pflicht

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorfs Sportvorstand findet nach dem 0:3 von Augsburg deutliche Worte und fordert Punkte gegen Union.

Fortuna-Sportvorstand Lutz Pfannenstiel (l.), hier im Gespräch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhold Ernst, fordert im Spiel gegen Union eine Reaktion.

Foto: dpa/Marius Becker

Nicht viele Menschen, die aktuell in der Fußball-Bundesliga arbeiten, sind so viel in der Welt herumgekommen wie Lutz Pfannenstiel. Der Sportvorstand der Fortuna war während seiner aktiven Karriere als Torwart der erste Fußballspieler, der auf jedem Kontingent einem professionellen Verein angehörte. Auch abseits des Fußballplatzes hat der 46-Jährige eine Menge gesehen. Nicht nur Schönes. Wenn Pfannenstiel nach den Spielen der Fortuna Interviews gibt, dann tritt er stets besonnen auf. Schließlich gibt es bei aller Bedeutung für selbigen immer Wichtigeres im Leben als Fußball. Doch nach dem 0:3 in Augsburg am Dienstagabend wurde der Mann aus Zwiesel deutlicher als sonst: „Das war eine schlechte Mannschaftsleistung. Es wurde nicht das umgesetzt, was das Trainerteam mitgegeben hat. Das war ernüchternd und schwach. Wir haben nur wenig Zeit, um das Ganze zu analysieren und den Schalter wieder umzulegen.“

Nach fünf Partien in Folge gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte hatte sich die Fortuna vor den beiden abschließenden Spielen der Hinrunde beim FCA und gegen Union Berlin (Sonntag, 15.30 Uhr, Arena) vorgenommen, das mit zwölf Zählern mäßig gefüllte Punktekonto aufzubessern. Doch das Team von Cheftrainer Friedhelm Funkel bot eine enttäuschende Vorstellung und baute sich mit der zehnten Saisonniederlage im 16. Spiel weiteren Druck vor dem Aufeinandertreffen mit dem Aufsteiger auf.

„Wir haben den Fußball auch in der vergangenen Saison nicht neu erfunden. Es nützt jetzt nichts, wenn wir uns gegenseitig zerfleischen. Aber mit so einer Leistung können wir auch gegen Union nicht bestehen. Wir müssen mutiger sein“, erklärte Pfannenstiel. „Wir müssen diesen Auftritt vergessen machen und mit einem guten Gefühl in die Weihnachtspause gehen.“

„Es hat mit der Form zu tun. Und die ist momentan schlecht.“

Das klingt in diesen Tagen einfacher gesagt als getan. Nicht bei jedem Profi, der das rot-weiße Trikot trägt, hat der Beobachter aktuell durchgängig den Eindruck, als würde der Glaube an die eigenen Stärken in aus der vergangenen Saison gewohnter Form vorhanden sein. Von fehlender Qualität im Kader wollte der Sportvorstand aber nicht sprechen. „Das hat damit nichts zu tun, sondern mit der Form. Und die ist momentan schlecht. Es ist auch immer leicht, die Schuld beim Trainer zu suchen. Wir hatten 14 Leute auf dem Platz. Das hat nichts mit dem Trainer zu tun.“

Doch was kann die Fortuna verändern? Große Sprünge auf dem Transfermarkt sind im Winter nicht zu erwarten. „Wir können ein bisschen was machen, aber keine fünf Spieler kaufen, weil wir die Kohle nicht haben“, sagte Pfannenstiel und machte eine klare Ansage vor dem Duell mit Union: „Wir müssen dieses Spiel gewinnen.“