Fortuna und der mögliche Neustart Rösler fehlt das klare Datum
Düsseldorf · Fortunas Trainer hat es derzeit nicht einfach. Er muss eine Mannschaft ohne konkretes Ziel vor Augen auf den möglichen Neustart der Fußball-Bundesliga vorbereiten.
Am liebsten wäre es Uwe Rösler, wenn Fußball möglichst bald wieder so gespielt wird wie vor der Corona-Krise. Mit Maskenpflicht ginge es nicht, meint der Fortuna-Trainer. Und Fußball quasi ohne Zweikämpfe? Dann könne man es lieber gleich lassen. Doch lassen steht nicht im Plan der Deutschen Fußball Liga (DFL), die will die Bundesliga — in Absprache mit Behörden und Politik — möglichst bald wieder spielen sehen und hat ein Konzept ausgearbeitet, nach dem das funktionieren soll. Was nicht wenige Beobachter kritisch sehen.
Auch innerhalb der Branche gab es jüngst Kritik: Jörg Schmadtke aus Wolfsburg sagte, bei der Fortuna seien gegen die ligaweite Abmachung schon wieder Zweikämpfe trainiert worden. „Dazu haben wir alles gesagt. Herr Schmadtke war nach meinem Kenntnisstand nicht vor Ort. Es stimmt einfach nicht“, sagt Rösler, der gehofft hatte, diese Woche bereits in größeren Gruppen als nur mit acht Spielern arbeiten zu können. „Wir haben das Beste draus gemacht und die Torhüter mit dazugenommen. Insgesamt sind wir noch weit entfernt vom richtigen Fußball.“
Rösler scharrt wie seine Spieler mit den Hufen, weiß aber, dass man sich noch nicht auf einen Termin einstellen kann. „Erst hieß es, am 2. Mai geht es möglicherweise weiter, dann am 9. Mai, aber auch der 16. Mai ist im Gespräch“, sagt der Trainer, der seine Spieler auf den Tag X vorbereiten muss. „Ohne genaues Ziel ist das allerdings schwierig.“
Notfalls würde sich das Team kasernieren lassen
Am liebsten wäre es ihm, nach der festen Terminierung des Neustrats hätten die Teams noch zwei Wochen Zeit für normales Training. „Ich hätte am liebsten auch noch mindestens ein Testspiel gegen eine Mannschaft, die wie wir in der gleichen Lage ist“, sagt der 51-Jährige, der das allerdings nicht für möglich hält.
In Sachen Spielplan hat er ebenfalls eine klare Meinung: „Am liebsten würde ich zunächst gegen Paderborn spielen und dann dem normalen Spielplan folgen.“ Was andere Unwägbarkeiten angeht, nimmt es Fortunas Trainer professionell: „Wir werden das tun, was uns vorgegeben ist. Notfalls müssen wir uns als Profis auch damit einverstanden erklären, wenn wir für die Restsaison kaserniert werden würden.“ Darauf verzichten könne er allerdings gerne.
Bis dahin beschäftigt er sich mit dem Hier und Jetzt — und bescheinigt seinen Mannen „großartige Trainingsarbeit“ zu Hause und im kürzlich gestarteten Teamtraining. Er räumt auch Spielern eine Chance ein, die zuletzt nicht zum Stammpersonal gehörten. Etwas hinten dran sind nur Alfredo Morales (Wadenprobleme), Bernard Tekpetey (Oberschenkel) und Dawid Kownacki nach seiner Knieverletzung. Aber jetzt sind erst mal drei Tage frei.