Fortuna Düsseldorf Keine Chance mehr für Torwart Rensing

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf trennt sich von seinem 35 Jahre alten Torhüter. Michael Rensing wäre wohl gerne beim Fußball-Bundesligisten geblieben.

Michael Rensing stellt sich ab der kommenden Saison einer neuen Herausforderung.

Foto: Christof Wolff

Es ist nicht allzu selten, dass ein Verein in einer Pressemeldung verkündet, man habe sich nach „einem harmonischen und respektvollen Gespräch“ auf eine Trennung geeinigt. Fortuna verkündet das in Bezug auf das Ende von Michael Rensings Zeit beim Fußball-Bundesligisten. „Wir hatten ein gutes Gespräch – mit dem Ergebnis, dass Michael im Sommer noch einmal eine neue Herausforderung suchen möchte“, sagt in der Vereinsmeldung Sportvorstand Lutz Pfannenstiel. „Das respektieren wir natürlich, bedauern aber auch, dass der gemeinsame Weg im Sommer nach sieben Jahren ein Ende findet.“

Die Fakten stellen sich allerdings ein wenig anders da. Michael Rensing wäre wohl gerne bei Fortuna geblieben. Doch dazu hätte er eine Chance sehen müssen, in einem fairen Konkurrenzkampf auch wieder die Nummer 1 werden zu können. Das hatte er in einem Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung noch vor einer Woche erklärt. Doch das konnte ihm bei der Fortuna wohl niemand versprechen. So ist es logisch, dass ein Sportler, der sich noch fit und motiviert genug fühlt, sich dem Konkurrenzkampf im Profifußball zu stellen, dann verkündet, dass er eine neue Herausforderung sucht.

Das bedeutet also, dass erst nachdem Fortuna ihm erklärt hat, dass er keine Chance mehr hat, Stammtorhüter zu werden, Rensing äußerte, dass er sich etwas anderes suchen will. „Ich möchte im Sommer noch einmal eine neue Herausforderung annehmen. Ich bin topfit, motiviert und voller Vorfreude, auf dem Platz zu stehen“, sagt Rensing.

Natürlich hat er sich den Dank für seine sieben Jahre bei der Fortuna verdient, aber man hätte es vom Verein aus auch klarer herausstellen können, dass man ihm nicht mehr zutraut, an Florian Kastenmeier oder Zack Steffen vorbeizukommen. Oder es wäre fair gewesen, ihm zu sagen, dass man auf jüngere Schlussleute setzen möchte und es nicht so darstellt, als habe Michael Rensing den Verein verlassen wollen.

Rensing bedankt sich besonders bei den Fans

Der 35-Jährige hätte sich vorstellen können, bei Fortuna seine Karriere zu beenden. Doch nur auf der Tribüne oder auf der Bank wollte er dabei nicht sitzen. Daher hat er sich entschieden, sich nach einem neuen Verein umzusehen, obwohl er erst vor kurzem sein neues Haus in Düsseldorf bezogen hat und sich dort mit seiner Frau und kleinen Tochter sehr wohlfühlt. „Ich hatte eine wundervolle Zeit bei der Fortuna und danke allen, die mich auf diesem Weg begleitet haben, vor allem den einzigartigen Fans. Ihr werdet immer einen Platz in meinem Herzen haben“, sagt der Torhüter, dem es offensichtlich nicht so leicht fällt, sich von der Fortuna zu trennen.

Michael Rensing ist zur Saison 2013/14 aus Leverkusen zur Fortuna gewechselt. Bis heute hat der Torwart 32 Bundesliga-Spiele, 100 Partien in der 2. Liga sowie fünf Begegnungen im DFB-Pokal für Düsseldorf absolviert. In der Spielzeit 2017/18 feierte er mit der Fortuna die Zweitliga-Meisterschaft und die  Rückkehr in die Bundesliga.