Durchwachsene Bilanz Fortunas Start aus Winterpause mäßig
Düsseldorf · Am 15. Januar ist Werder Bremen erster Gegner 2022. Doch ist Düsseldorf traditionell ein guter Starter?
Fortuna ist wieder im Arbeitsrhythmus: Mit Ausnahme von Pechvogel Raphael Wolf, dessen obligatorischer PCR-Test auf das Coronavirus positiv ausfiel, und der Verletzten Adam Bodzek, Andre Hoffmann und Dennis Gorka hatten sich am Montag alle Profis zur ersten Trainingseinheit des neuen Jahres versammelt. Auch wenn die geplante Reise ins Trainingslager nach Marbella wegen der dort grassierenden Omikron-Variante abgesagt werden musste, ist es die erste Wintervorbereitung für die Düsseldorfer seit zwei Jahren: Vor zwölf Monaten spielte die Zweite Liga nach ihrem verspäteten Start im Sommer (ebenfalls wegen Corona) ja durch.
Für einen Blick darauf, mit welchem Erfolg Fortuna zuletzt ihre Neustarts nach einer Winterpause gestaltet hat, müssen wir also gleich zwei Jahre zurückgehen. Den 2:1-Sieg über den SC Paderborn im ersten Zweitligaspiel des Jahres 2021 kann man schließlich kaum als Vergleich heranziehen, da zwischen dieser Partie am 4. Januar und der vorangegangen Pokalpleite in Essen nur elf Tage lagen.
Anfang 2020, nach der bis heute letzten richtigen Winterpause also, fiel der Wiederbeginn schon deutlich schlechter aus. Wie in der aktuellen Spielzeit hieß der erste Gegner des Jahres Werder Bremen – und der entführte mit einem 1:0-Erfolg alle drei Punkte aus der Stockumer Arena. Vor allem Florian Kastenmeier dürfte schlechte Erinnerungen an diese Partie haben: Der damals noch sehr unerfahrene Keeper musste den entscheidenden Treffer als Eigentor verbuchen.
Zwölf Monate zuvor machte Fortuna zum Jahresauftakt einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt in der Bundesliga. Am 19. Januar 2019 erzielte Benito Raman in der 89. Minute den Siegtreffer zum 2:1 beim FC Augsburg, nachdem Marvin Ducksch zuvor zum 1:0 getroffen hatte. Gerade in Verbindung mit dem 1:0-Erfolg in Hannover vor Weihnachten gaben diese Punkte dem damaligen Aufsteiger enormen Rückenwind.
2018 – das Aufstiegsjahr der Rot-Weißen. Und eigentlich logisch, dass in dieser grandiosen Saison auch der Neustart nach der Winterpause nicht danebengehen konnte. Fortuna hatte allerdings ein dickes Brett zu bohren, ehe der 2:1-Sieg über den FC Erzgebirge Aue feststand. Die Torschützen vor 19.617 Zuschauern in der Arena: Benito Raman und Rouwen Hennings.
Eine deutlich längere Winterpause als derzeit üblich brachte Fortuna vor fünf Jahren hinter sich. Offenbar war sie mit 41 Tagen etwas zu lang: Jedenfalls unterlag die Truppe des damaligen Trainers Friedhelm Funkel am 27. Januar zu Hause gegen den SV Sandhausen 0:3. Kurioser Randaspekt: Den zweiten Sandhäuser Treffer erzielte damals der heutige Fortune Thomas Pledl.
Haben wir gerade noch die 41 Tage Winterpause von 2017 als besonders lang herausgestellt? Okay: 2016 war sie noch einmal länger. 45 Tage lagen zwischen dem Jahresausklang und dem Wiederbeginn. Und auch diesmal zeigte sich, dass Fortuna lange Pausen offenbar nicht liebt. Als es am 6. Februar endlich wieder losging, verlor sie vor eigenem Publikum gegen den 1. FC Heidenheim 0:1.
Unterm Strich stehen in den zurückliegenden sechs Jahren drei Niederlagen zum Start nach der Winterpause nur zwei Siege gegenüber – plus der Erfolg gegen Paderborn im pausenlosen Vorjahr. Wobei Fortuna immer schlecht aussah, je länger die spielfreie Zeit dauerte; so gesehen machen die nur 27 Pausentage in diesem Winter vielleicht ein wenig Hoffnung.