Paukenschlag bei Fortuna Paukenschlag zum Trainingsstart der Fortuna

Düsseldorf · Fortuna hat am Montag in Düsseldorf die Vorbereitung auf die Rückrunde in der Zweiten Liga aufgenommen. Mit Manfred Stefes wurde ein erfahrener Co-Trainer verpflichtet. Thomas Kleine wurde dagegen vom Klub freigestellt. Was die Verantwortlichen zu dem Wechsel sagen.

Neues Gesicht auf dem Düsseldorfer Trainingsplatz: Manfred Stefes wird neuer Co-Trainer unter Christian Preußer und ersetzt Thomas Kleine.

Foto: F95

Das neue Jahr ist nun wirklich noch nicht sonderlich alt. Und doch beginnt es bei Fortuna mit einem echten Paukenschlag. Co-Trainer Thomas Kleine, immerhin mit für den Aufstieg 2018 verantwortlich, und der Düsseldorfer Zweitligist gehen künftig getrennte Wege. Das verkündete der Klub am Montag.

Und auch für Ersatz ist bereits gesorgt: Manfred Stefes übernimmt das Amt des Assistenten von Chefcoach Christian Preußer. Der 54-jährige Fußballlehrer, der zuletzt als Co-Trainer unter Lucien Favre bei Borussia Dortmund gearbeitet hat, hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben.

Stefes, der in Korschenbroich geboren wurde, war als Spieler bei Borussia Mönchengladbach aktiv und schnürte 1993 für eine Saison die Schuhe für Fortuna. Seine Trainerlaufbahn begann er ebenfalls bei der Borussia und war in verschiedenen Positionen für Mönchengladbach, den MSV Duisburg und zuletzt bei Borussia Dortmund als Co-Trainer tätig. „Ich hatte sehr gute Gespräche mit dem Vorstand und mit Christian Preußer“, wird Stefes auf der vereinseigenen Homepage zitiert. „Die Aufgabe bei der Fortuna ist sehr reizvoll und ich freue mich, nun mit anzupacken und mit der Mannschaft zu arbeiten.“

Kleine hätte sich Rolle des Cheftrainers vorstellen können

Bereits unmittelbar nach dem letzten Spiel des vergangenen Jahres gegen Sandhausen war klar, dass es Veränderungen im Düsseldorfer Trainerstab geben würde. Nun wurde also die erste Entscheidung gefällt. „Wir haben uns zusammengesetzt und die Situation analysiert. Wir haben versucht, Antworten darauf zu finden, wie wir in der Rückrunde agieren wollen. Bei dieser Analyse sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass uns im Trainerstab dieses erfahrene Element guttun würde“, erläutert Vorstandsmitglied Klaus Allofs die Entscheidung.

Es sei dabei ausdrücklich keine Entscheidung gegen Kleine gewesen, sondern ausschließlich eine für ein belebendes neues Element im Trainerteam. „Es ging nicht darum, einen Co-Trainer auszutauschen. Es ging darum, ein weiteres Element, das uns helfen kann, dazuzugewinnen“, erklärt Sportvorstand Uwe Klein. „Es gibt keinerlei Schuldzuweisungen von uns. Thomas ist jetzt nicht plötzlich der Sündenbock für alles.“

Und dennoch wirft diese Entscheidung natürlich ihre Schatten voraus. Denn Kleine hätte sich durchaus auch die Rolle des Cheftrainers bei der Fortuna vorstellen können. In einem Gespräch vor der Saison wurde er von den Verantwortlichen aber schnell abgewürgt. Nun also der endgültige Riss in der Beziehung. Allofs: „Manfred Stefes war von uns klar als erster Co-Trainer vorgesehen. Für Thomas Kleine hätte das bedeutet, in eine andere Rolle zu schlüpfen. Das ist von ihm nicht gerade mit großer Begeisterung aufgenommen worden. Die Gespräche, die wir dann gemeinsam geführt haben, haben zu der Entscheidung geführt, diesen Einschnitt machen zu müssen.“

Einen weiteren Einschnitt hatte Fortuna bereits am Neujahrstag vorgenommen. Das geplante Trainingslager im spanischen Marbella wurde kurzerhand abgesagt.

Die Vorbereitung auf die anstehende Rückrunde findet nun in Düsseldorf statt. „Wir haben bis zum Schluss versucht, die bestmöglichen Bedingungen für die Vorbereitung auf die Rückrunde darzustellen. Am Ende des Tages haben wir dann abgewägt“, berichtet Klein. „Wir haben gute Bedingungen in Düsseldorf, wir könnten auch in die Arena gehen, um dort zu trainieren. Das Gefühl hat uns schlussendlich gesagt, die Reise nach Spanien lieber abzusagen. Wir werden in dieser Woche versuchen, den Trainingslager-Charakter auch in Düsseldorf bestmöglich herzustellen.“

Einige Kritik gab es allerdings dafür, dass man so lange mit einer Entscheidung gewartet hat, die eigentlich schon viel früher hätte gefällt werden können. Klaus Allofs sieht das indes anders. „Es ist ein bisschen einfach, zu sagen, dass man die Dinge früher hätte absehen müssen“, befindet er. „Ich glaube, dass wir versucht haben, sportlich das Optimale zu planen, ohne auch nur einen Moment lang die Gesundheit der Spieler aus den Augen zu
verlieren.“