Nicht mehr Kapitän des Zweitliga-Teams Bodzek setzt Karriere bei der U23 fort

Update | Düsseldorf · Adam Bodzek wird künftig für Fortunas Zweite Mannschaft spielen. Der 36-Jährige hat einen Vertrag für zwei Jahre unterschrieben.

Spielt nächste Saison für Fortunas U23: Adam Bodzek.

Foto: Frederic Scheidemann

Am Ende einer typischen Fortuna-Saison, die natürlich nicht ohne eine Extraportion Drama ausgekommen ist, wurde der Kapitän auf den Zaun gebeten. Adam Bodzek ist als Düsseldorfs Spielführer selten in der Rolle des Frontmanns zu sehen. Er agiert in der Regel ohne viel Aufsehen. So hält er es mit der Arbeit auf dem Platz, wo er auf den üblichen Schnickschnack verzichtet und im defensiven Mittelfeld für drei läuft – selbst noch im biblischen Fußballalter von 36 Jahren. Und auch in seiner Rolle als Führungsfigur in der Kabine setzt er eher auf die leisen Töne.

Die Fans haben ein feines Gespür gehabt und einem Spieler noch einmal eine Bühne geboten, um sich bei ihm zu bedanken. Denn für Bodzek war es das bei den Profis. Sein 203. Einsatz für Fortuna in der Zweiten Bundesliga beim 0:2 gegen den FC St. Pauli war wohl sein letzter Auftritt. Fortan soll er zwar Führungsspieler bleiben, allerdings bei der Zweitvertretung des Vereins in der Regionalliga.

Bodzek füllt damit ab der kommenden Spielzeit eine Rolle aus, die in den letzten Jahren in Jens Langeneke, Christian Weber, Andreas „Lumpi“ Lambertz und zuletzt Oliver Fink bereits andere langjährige Fortunen innehatten. Außerdem stattet die Fortuna ihn mit einem Anschlussvertrag für die Zeit nach der aktiven Karriere aus, sodass Bodzek dem Traditionsverein aus Flingern auch nach seiner Fußballerlaufbahn erhalten bleibt.

Sportvorstand begrüßt den Verbleib des Führungsspielers

„Wir hatten mit Adam Bodzek vertrauensvolle und zielführende Gespräche und sind sehr glücklich darüber, dass seine Zeit bei der Fortuna noch lange nicht beendet ist. An ihm können sich unsere jungen Spieler orientieren, er wird für ihre Entwicklung sehr wertvoll sein“, sagt Sportvorstand Klaus Allofs. „Wir sind ihm für alles, was er bisher in unserem Profi-Team geleistet hat, sehr dankbar. Er ist Fortune durch und durch.“

„Bodze“ konnte in dieser Saison nur selten eingreifen. Nach seinem doppelten Rippenbruch, den er sich in der Zweitligapartie bei Darmstadt 98 Anfang Dezember (3:1) zugezogen hatte, dauerte es lange, bis er auf den Trainingsplatz zurückkehren konnte. Es gäbe nach einer Spielzeit wie dieser bei einem Spieler in seiner Lebensphase also durchaus Argumente, die gegen eine Fortsetzung seiner Karriere sprechen könnten.

Doch Bodzek fühlt sich nach wie vor fit genug für die Ausübung seines Berufes auf höchstem Niveau – und macht überhaupt keine Anstalten, sich über ein Ende seiner Laufbahn intensivere Gedanken zu machen. Warum auch?

Der erfahrene Helfer
für die jungen Spieler

„Die Fortuna ist in den vergangenen Jahren zu meiner sportlichen Heimat geworden. Wir haben im letzten Jahrzehnt gemeinsam viel erreicht. Ich möchte mich für die Unterstützung der Fans in den ganzen Jahren bedanken und darüber hinaus auch bei meinen Mitspielern – es war mir eine Ehre, in diesem Stadion mit den Jungs aufzulaufen und in den letzten zwei Spielzeiten Kapitän dieses Vereins zu sein“, wird Bodzek in einer Mitteilung des Vereins zitiert. „Ich bin immer noch sportlich ambitioniert und will auf dem Platz alles geben. Schon in den letzten Jahren habe ich aber auch immer versucht, den jungen Spielern in unserem Team zu helfen und sie mitzunehmen. Das werde ich nun in der U23 fortführen.“

Frank Schaefer, Direktor Nachwuchsleistungszentrum, ist ebenfalls froh über den prominenten Zugang: „Wir freuen uns sehr, dass Adam sich entschieden hat, diesen Weg zu gehen – gerade nach den positiven Erfahrungen, die wir zuletzt auch mit Oliver Fink und seinen Vorgängern gemacht haben. Es ist wichtig, solche Persönlichkeiten im Verein zu halten. Unsere jungen Spieler werden enorm von Adam profitieren, und wir freuen uns sehr auf die Zeit mit ihm.“

Bodzek wäre gerne noch bei den Profis geblieben. Doch dort wird jetzt endgültig der Wechsel eingeläutet. Daniel Thioune wird die Hierarchie im Team neu ordnen müssen, die Verantwortung auf andere Schultern verteilen. Welche? Wird man erst sagen können, wenn der Kader einigermaßen steht. Thioune als erfahrener Trainer wird in die Mannschaft hineinhorchen und dann entscheiden, ob er das Team seine Strukturen selbst entwickeln lässt oder Vorgaben macht, wer Kapitän wird und im Mannschaftsrat sitzt. Und wenn er einen Rat brauchen sollte – Adam Bodzek ist ja in Rufweite weiter für den Verein tätig.