Fußball Zweite Heimat - Fortunas Rückkehr nach Maria Alm

Düsseldorf · Zweite Phase der Vorbereitung beginnt. Mit 27 Spielern nimmt die Fortuna am Donnerstag an bewährter Stätte das Training auf. Funkel will noch Verstärkung.

Hotelchef Sepp Schwaiger mit seinem Sohn begrüßte Friedhelm Funkel (links) in Maria Alm.

Foto: Wolff

Als Zack Steffen am Mittwochmittag in Maria Alm eintraf, fiel der neue Torhüter von Fortuna Düsseldorf kaum auf. Er war individuell nach Österreich ins Trainingslager angereist und eine Stunde vor der Mannschaft ankommen, weil der US-Boy am Wochenende noch Abschied von seiner Familie gefeiert und das in den sozialen Medien gepostet hatte. Mehr Sonderurlaub bekam der 24-Jährige nicht, wollte er aber auch nicht, um den Kampf um die Nummer 1 der Fortuna möglichst früh aufnehmen zu können. Das Hotel konnte er nicht verfehlen. Der üblichen Beflaggung hatte Hotelchef Sepp Schwaiger noch ein großes Banner hinzugefügt. Auf dem steht: „Eder – zweite Heimat“.

Und auch diesmal sind die Gäste aus Düsseldorf mitten im Dorf, im Haupthaus der noblen Unterkunft, untergebracht. Jeweils zwei Spieler teilen sich ein Zimmer. Eigentlich war geplant, dass der Fortuna-Tross im neuen Haus „Sepp“ unterkommt. Aber die Zimmer dort erschienen den Verantwortlichen des Vereins zu klein. Natürlich spielt auch der Aberglaube eine Rolle. Die Zimmerverteilung oblag erneut Teammanager Sascha Rösler, der die Wünsche der dienstälteren Spieler berücksichtigen sollte, die zur Straße heraus wohnen wollen. Dort ist die Glocke des Kirchturms nicht ganz so deutlich zu hören.

Mit 27 Spielern ist die Fortuna angereist. Dazu zählt neben Steffen (Funkel: „Ihn werde ich mir in diesen Tagen genau ansehen“) natürlich auch Nana Ampomah, der den meisten Fans noch unbekannt ist, auch weil er in Meppen nicht ins Turniergeschehen eingegriffen hatte. Wieder dabei sind auch die zuletzt angeschlagenen Jean Zimmer (Blasen), Andre Hoffmann (Sprunggelenk) sowie Kenan Karaman (Knie). Dafür müssen Adam Bodzek, Dawid Kownacki und Diego Contento noch kürzer treten, Jannick Theißen und Davor Lovren sind ganz zuhause geblieben.

Ist Baumgartl einer der Spieler, die noch kommen sollen?

Gesprächsthema bei den Fortuna-Anhängern vor Ort scheint immer noch der mögliche Abschied von Kaan Ayhan zum Champions-League-Teilnehmer nach Bergamo und die angeblich verweigerte Unterschrift von Kevin Stöger unter ein erweitertes Vertragsangebot zu sein. Auch über das Gerücht, dass Timo Baumgartl nach Düsseldorf geflogen, in ein mit einem Gladbach-Logo getarntes Auto  gestiegen und zu Vertragsverhandlungen mit Fortunas Sportvorstand Lutz Pfannenstiel gefahren sei, wird in Maria Alm mit belustigtem Interesse verfolgt. Friedhelm Funkel sagte, es sei kein Geheimnis, dass noch ein Innenverteidiger kommen soll. „Ich hoffe, dass Lutz das in den nächsten Tagen klar macht. Wir haben den einen oder anderen Kontakt“, erklärte Fortunas Trainer. Einerseits könnte das auf Leihbasis funktionieren. Der 23-Jährige besitzt beim VfB einen Vertrag bis 2022 und dürfte bei einem Transfer rund zehn Millionen Euro kosten.

Etwas früher als geplant, kam der Mannschaftsbus am Hotel an. Nach längerer Begrüßung durch den Hotelchef, Filius „Mini-Sepp“ und seine Mutter bezogen die Spieler ihre Zimmer. Eine Trainingseinheit fand erstmals am Ankunftstag in Maria Alm nicht mehr statt. Funkel kündigte an, dass noch zwei oder drei neue Spieler kommen werden. Allerdings muss das nicht mehr unbedingt in der Zeit des Trainingslagers passieren.