1. Bundesliga Tekpetey und Ampomah könnten die neue Flügelzange von Fortuna Düsseldorf werden
Maria Alm · Bernard Tekpetey und Nana Ampomah arbeiten auch abseits des Platzes an ihrer Eingewöhnung. Beide wissen, dass die Erwartungen bei Fortuna Düsseldorf an sie hoch sind.
In Bernard Tekpetey hat Nana Ampomah im Trainingslager den idealen Zimmerpartner. Während Erstgenannter deutsch verstehen und leidlich sprechen kann, beschränkt sich das bei dem Spieler, der jüngst aus Belgien zur Fortuna kam, auf „Danke“, „Guten Morgen“ und „Wie geht es dir“. Auf dem Rasen funktioniert zudem das „Hinter dir“, und „schieß“. Dass die beiden Profis aus Ghana nun aber nur zusammenhängen und beim Fußball-Bundesligisten ein Klübchen für sich bilden, entspricht nicht den Tatsachen, wie beide versichern. „Beim Essen beispielsweise sitzen wir jedes Mal mit anderen Spielern zusammen“, sagt Tekpetey und erklärt glaubhaft, dass die Integration bei der Fortuna kein problematisches Thema ist. „In Düsseldorf haben wir jeder eine eigene Wohnung“, ergänzt Ampomah mit einem Grinsen zum Thema „Klübchen für sich“.
In Maria Alm haben die beiden afrikanischen Profis zudem einen weiteren Auftrag. Sie sollen helfen, dem 17-jährigen Kelvin Ofori die Eingewöhnung erleichtern. Der talentierte Testspieler kommt ebenfalls aus Ghana und zeigt bislang auf dem Rasen, dass er bei den Profis Fuß fassen kann. Bei den privaten Sachen sei es dann aber hilfreich, einen Landsmann in der Nähe zu haben, der einen noch besser versteht, wie Tekpetey erklärt.
Tekpetey hat sich gut eingefügt, Ampomah braucht noch Zeit
Die beiden Flügelstürmer feierten einen völlig unterschiedlichen Einstand bei der Fortuna. Tekpetey zeigte bereits in seinem ersten Spiel, welche Fähigkeiten er mitbringt. Mit einem Traumtor aus über 20 Metern fügte er sich beim 6:0-Erfolg in Siegen glänzend ein. „Ich weiß, dass in Dodi Lukebakio ein sehr guter Spieler auf meiner Postion gespielt hat. Aber ich denke nicht darüber nach, dass ich ihm nacheifern muss“, sagt der 21-Jährige, der vom FC Schalke ausgeliehen ist und der von Beginn an deutlich mehr Bereitschaft zur Defensivarbeit singnalisiert als Lukebakio in seinen ersten Monaten.
Bei Ampomah sieht die Sache etwas anders aus. Er orientiert sich schon an der Geschichte von Lukebakio. „Ja, ich habe gehört, wie gut er sich in Düsseldorf entwickelt hat“, sagt Ampomah. „Das war auch einer der Gründe, warum ich aus Belgien unbedingt nach Düsseldorf wollte.“ Doch wie sein Vorgänger muss auch er lernen, Abwehrarbeit zu übernehmen. „Das ist doch völlig normal, dass er unser System nicht sofort in- und auswendig kennt“, sagt Friedhelm Funkel. Fortunas Trainer ist sicher, dass Ampomah ein wertvoller Spieler werden kann. „Ich weiß, dass ich extrahart arbeiten muss, weil die Bundesliga zu den vier härtesten Ligen der Welt gehört“, sagt Ampomah und ergänzt: „Ich bin bereit, intensiv für den Erfolg zu arbeiten.“
Ob sie darauf hoffen, dass sie in den Spielen gemeinsam Fortunas Flügelzange bilden werden, antworteten Ampomah und Tekpetey eher zurückhaltend — als hätten sie bei Interviews ihrer neuen Mitspieler genau zugehört. „Erst einmal steht der Erfolg der Mannschaft im Vordergrund. Wenn wir gemeinsam dafür sorgen könnten, wäre das aber natürlich schön“, sagen sie übereinstimmend. Besonders viel vorgenommen hat sich Tekpetey übrigens gegen den FC Schalke: „Ich möchte gerne nicht nur ein Tor gegen Schalke erzielen. Das dürfen ruhig mehr sein.“
Kontaktaufnahme zu den Fans gab es in Maria Alm auch schon. „Wir haben uns beim Fanfest hier mit einigen unterhalten“, erklärt Tekpetey. „Sie haben uns erklärt, wie wichtig Teamgeist ist, was Tradition für sie bedeutet und wie die Mentalität ist.“ Auch der Trainer erwartet, dass seine Spieler schnell lernen — und das bezieht sich nicht nur auf die Sprache.