NRW Fortuna ändert Transferpläne in der letzten Minute
Vor dem Spiel auf Schalke kribbelt es bei Fortunas Trainer mehr als üblich. Der nahende Wechselschluss lasse ihn aber kalt.
Bis Donnerstagmittag galt es als ausgemachte Sache, dass Fortuna vor der Schließung des Transferfensters am Dienstagabend noch einen Innenverteidiger holt. Doch zwei personelle Nachrichten haben offenbar Bewegung in diese Pläne gebracht: die geplatzte Verpflichtung von Luka Krajnc und die Rückkehr von Andre Hoffmann ins Mannschaftstraining.
„Ich bin überhaupt nicht aufgeregt wegen des Deadline Days am Dienstag“, sagt Trainer Christian Preußer. „Wir können auch mit dem Kader arbeiten, der jetzt zur Verfügung steht.“ Und der Plan mit dem neuen Innenverteidiger? „Andre Hoffmann hat zum ersten Mal unter voller Belastung mit der Mannschaft trainiert“, berichtet der Coach. „Und er hat das sehr ordentlich gemacht. Er musste zwar ein bisschen pumpen, aber das ist ja nach fast fünf Monaten Verletzungspause ganz normal.“
Die Rückkehr des 28-Jährigen, der damit zwar noch nicht für das Spiel beim FC Schalke 04 am Samstag (20.30 Uhr), aber dann nach der Länderspielpause wieder eine Option für den Kader werden kann, bedeute einiges: „Wir wussten ja nicht, wie lange es mit Hoffi noch dauert“, erklärte Preußer. „Dass er nun wieder zurück ist, verändert vielleicht auch unsere Transferaktivitäten. Das kann auch andere Positionen mit einschließen.“
Das Wechselfenster
schließt am Dienstagabend
Heißt also: Womöglich kommt bis Dienstagabend doch noch ein ganz anderer Spielertyp zur Fortuna. Zum Beispiel ein Stürmer, wobei Preußer nicht gewillt ist, die Gerüchte um einen möglichen Abschied von Dawid Kownacki zu befeuern.
„Wir sind sehr kritisch mit ihm“, sagt er über den polnischen Nationalspieler, „aber wir glauben an ihn. Ich sehe auch ganz viele Sachen, die positiv sind bei Dawid.“ Vielleicht bringt den 24-Jährigen ja gerade ein Spiel auf Schalke wieder in Gang – dort hat Kownacki am Karnevalssamstag 2019 beim 4:0-Sieg Fortunas sein bestes Spiel im rot-weißen Trikot gemacht.
Von Beginn an dürfte er allerdings in Gelsenkirchen kein Thema sein, nicht nur, weil sein Konkurrent im Angriffszentrum am Samstag Geburtstag feiert. Eher als die 34. Wiederkehr seines Wiegenfestes qualifiziert Rouwen Hennings seine Erfolgsquote und Form an den ersten Spieltagen für einen Startelf-Einsatz.
Und dass Preußer erneut auf ein 4-4-2-System mit beiden Stoßstürmern setzt, ist dann doch eher unwahrscheinlich: Fortuna kam bislang mit der Anlage, die sich je nach Ballbesitz von 4-2-3-1 auf 4-3-3 ändert, deutlich besser zurecht.
In sein personelles wie taktisches Reservoir möchte sich der 37-Jährige allerdings nicht schauen lassen. Es gebe „viele sehr gute Alternativen“ auf den Außenpositionen, deutet er nur an, will damit den etablierten Fachkräften Felix Klaus und Kristoffer Peterson keinen Freibrief ausstellen. Der formstarke Khaled Narey sei dort auch ein Thema, „aber ich möchte mir bei Khaled generell auch die Option als rechter Außenverteidiger offen lassen“.
Doch ganz gleich mit welchem Personal: Auf Schalke, das gesteht Preußer ganz ehrlich ein, kribble es bei ihm doch noch mal ein bisschen mehr als üblich. „Natürlich müssen wir dieses Spiel davor und danach behandeln wie jedes andere, und das tun wir auch. Aber Schalke 04 gegen Fortuna Düsseldorf, das ist schon ein richtig cooles Ambiente. Die Medienpräsenz ist enorm hoch, es gibt viele Übertragungen, es sind viele Fans beider Teams da – das ist schon was Besonderes.“
Sicherlich auch für Ao Tanaka, der übrigens in der Länderspielpause nicht in seine Heimat reist. „Wir hatten tolle Gespräche mit dem japanischen Verband“, berichtet Preußer. „Ao darf hierbleiben, wird nicht zur Nationalmannschaft fliegen. Auch mit der Zielsetzung, richtig bei Fortuna anzukommen und hier zum A-Nationalspieler Japans zu werden.“
Die Wahrscheinlichkeit, dass Tanaka am Samstag in der Startelf steht, ist hoch. Bestätigen will der Trainer das zwar nicht, doch er sagt: „Ob es für 90 Minuten reicht bei Ao, wird man im Laufe des Spiels sehen.“ Und das geht ja eigentlich nur auf dem Platz.