Diese Sorgen hat Fortuna im Gepäck Schrecksekunde bei Fortunas Start ins Trainingslager
Bad Leonfelden · Das erste Training in Österreich ist absolviert. Neben der sportlichen Vorbereitung stehen Verstärkungen auf der To-Do-Liste.
Um exakt 15.32 Uhr ist der Mannschaftsbus von Fortuna mit leichter Verspätung am Hotel Falkensteiner in Bad Leonfelden vorgefahren. Rund zwei Stunden später stand das Team von Cheftrainer Daniel Thioune bereits zum ersten Mal in diesem Trainingslager auf dem Platz. Es wird der Auftakt einer gewiss schweißtreibenden Woche sein mit vielen Fragezeichen auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Denn derzeit ist von Aufbruchstimmung noch nicht viel zu spüren. So richtig hat man noch kein Gefühl dafür bekommen können, wohin die Reise für Fortuna in der neuen Saison gehen könnte. Ob sich das am Ende der Dienstreise nach Österreich geändert hat? Leise Zweifel dürfen erlaubt sein, denn so schnell wird es vermutlich überhaupt keine Antworten geben können.
Vor allem auf dem Transfermarkt ist der Arbeitsnachweis bisher recht übeschaubar. Abgänge gab es bereits einige, und mit Christopher Klarer dürfte zeitnah ein weiterer folgen. Fortuna hat in Vincent Vermeij und Yannick Engelhardt (beide vorher SC Freiburg II) dagegen erst zwei Zugänge präsentieren können.
Doch nicht nur im sportlichen Bereich drückt noch der Schuh. Hinzu kommt die Verlängerung des Kömel-Vertrags bis 2037, zwar zu deutlichen verbesserten Konditionen, jedoch wurde dem Ende des Vertrages ein Jahrzehnt von den Fortuna-Fans herbeigesehnt. Auch das umstrittene Abstimmungsverhalten bei der Fragestellung über einen DFL-Investor beschäftigt noch die Fanszene.
Das alles scheinen Indizien dafür zu sein, dass die wirtschaftliche Lage bei der Fortuna weniger positiv ist, als in der Vergangenheit gerne dargestellt.
Trotz der gedämpften Vorzeichen dürfen die Fans große Zuversicht in Cheftrainer Daniel Thioune haben, dem weiterhin ein gutes Fundament aus Spielern aus der vergangenen Saison zur Verfügung steht. Ein Absturz wie unter Vorgänger Christian Preußer ist derzeit sehr unwahrscheinlich. Die Chefetage sollte aber hinterfragen, ob die ehrgeizigen Ziele von „oben mitspielen“ sowie mittelfristig aufzusteigen, zum finanziellen und sportlichen Rahmen passen.
Mit Hertha, Schalke und Hamburg befinden sich drei Schwergewichte in der Liga. Dazu haben Vereine wie Hannover, Kaiserslautern und Karlsruhe in weitere Qualität investiert. Paderborn und St. Pauli mussten zwar Leistungsträger abgeben, waren aber deutlich aktiver auf dem Transfermarkt als die Flingeraner. Bisher zumindest. Zusätzlich sollte die Transferpolitik im Hinblick auf das gerade gestartete Trainingslager, das spätere Zugänge ganz oder teilweise verpassen werden, überdacht werden. Seit Corona ist die Anzahl ablösefreier Transfers deutlich gestiegen. Das Abwarten auf günstige Leihen und Käufe zum Ende der Transferperiode, wie auch in der vergangenen Saison, könnte sich überholt haben. Im Vergleich zu den Konkurrenten in der zweiten Liga, wurde auch diesmal viele günstige Optionen bereits verpasst. Was nicht heißt, dass es nicht noch viele spannende Möglichkeiten geben kann. Am Ende des Trainingslagers wird man vielleicht einen Schritt weiter sein. Im Optimalfall sogar einen mehr.