Ein Fortune in Paris Darum kann Uchino seinen großen Olympia-Traum doch noch verwirklichen

Düsseldorf/Paris · Der Traum des Verteidigers von Olympia ging mit der Nachnominierung in Erfüllung.

Japans Takashi Uchino bei einem Länderspiel in seiner U21-Mannschaft.

Foto: dpa/Arne Dedert

Für viele Sportler sind die Olympischen Spiele das Ereignis, auf das sie ihr gesamtes Leben hinarbeiten – das eigene Land bei den Spielen zu vertreten, ein großer Traum. Im Fußball nehmen die Wettkämpfe freilich einen deutlich geringeren Stellenwert ein. Dazu kommt, dass bei den Männern im Fußball nur U23-Mannschaften erlaubt sind – und so natürlich zusätzlich etwas an Attraktivität verloren geht, da die meisten großen Stars nicht antreten. Doch für Fortuna-Profi Takashi Uchino ist genau dieses olympische Fußballturnier in diesem Sommer in Paris ein Traum, auf den er lange hingefiebert hat, der aber fast geplatzt wäre. Bei der U23-Asienmeisterschaft in Katar, die gleichzeitig als Qualifikation für die Olympischen Spiele galt, war der junge Japaner noch in den Kader seines Heimatlandes berufen worden. „Für einen Sportler ist es eine einmalige Chance und ein herausragendes Erlebnis, an Olympischen Spielen teilzunehmen“, sagte Sportdirektor Christian Weber damals, denn gerade in Japan haben die Spiele einen besonders hohen Stellenwert, und auch das olympische Fußballturnier ist dort sehr wichtig. Japan meisterte die Qualifikation für Paris im Frühjahr erfolgreich, und auch Fortunas Rechtsverteidiger konnte einen Teil dazu beitragen; er kam in zwei Gruppenspielen für die vollen 90 Minuten zum Einsatz, stand danach jedoch nur noch im Finale für eine Minute auf dem Platz. Trotzdem hatte er sich berechtigte Hoffnungen machen können, auch im Sommer für Japan auflaufen zu dürfen.

Zunächst schien es aber so, als ob Uchino nicht nach Frankreich reisen würde, denn sein Nationaltrainer berücksichtigte ihn bei der finalen Nominierung für das Turnier nicht. Doch der Japaner Riku Handa verletzte sich kurz vor dem Start der Gruppenspiele und Uchino wurde zum Nutznießer dieser Situation. Auch wenn er nur in den Ersatzkader nachrückte, kam er seinem Traum ein großes Stück näher. Schon am Dienstag reiste er nach Paris, weil das Fußballturnier bereits zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung der Spiele am Freitag begann.

Am Mittwoch setzte sich die japanische Fußballauswahl mit 5:0 gegen Paraguay durch, der Fortuna-Verteidiger durfte jedoch noch nicht ins Geschehen eingreifen und verfolgte die Partie von der Tribüne aus. Die nächste Chance, nicht nur in Paris zu sein, sondern auch für sein Land bei den Olympischen Spielen auf dem Platz zu stehen, wird Uchino am Sonntagabend haben, dann spielt Japan gegen Mali.