Trainer Thioune erklärt Warum Fortuna trotz Tabellenführung auf keinen Fall abhebt

Düsseldorf · Fortunas Abwehr gehört zu den besten der Liga. Bei Ballbesitz ist noch Luft nach oben.

Trainer Daniel Thioune sah im Gastspiel bei Hertha BSC den nächsten Sieg seiner Mannschaft.

Foto: dpa/Andreas Gora

Daniel Thioune stand das Grinsen auch einen Tag nach dem 2:0-Sieg mit Fortuna bei Hertha BSC immer noch ins Gesicht geschrieben. Kein Wunder, denn seine Mannschaft ist Erste, hat nur ein Gegentor nach einem Elfmeter kassiert und scheinen in ihrer momentanen Verfassung nahezu unbezwingbar zu sein. Dies ist auch auf die starke Defensive um Torhüter Florian Kastenmeier sowie Innenverteidiger Tim Oberdorf zurückzuführen. „Im Verteidigen kann man nach fünf Spieltagen sagen, dass wir mit zu den besten Mannschaften der Liga gehören“, sagt Trainer Daniel Thioune. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir vielleicht fußballerisch mit dem Ball nicht die beste Mannschaft sind.“ Mit dem runden Leder am Fuß können die Fortunen noch ein paar Prozente zulegen, um Gefahr auszustrahlen. „Die Dominanz im Ballbesitz darf vielleicht ein bisschen höher sein. Darauf muss man jetzt vielleicht ein bisschen achten“, meint Thioune und fügt an: „Mannschaften, die gut sind, werden häufig im Eins-gegen-Eins verteidigt.“

Fortuna ist aktuell solch eine gute Mannschaft – und sie weiß aus der Vergangenheit, wie man taktisch gegen Top-Teams vorgeht. „Das haben wir auch mal gemacht im letzten Jahr gegen St. Pauli. Es war die einzige Möglichkeit, das Spiel vielleicht eher zu kontrollieren, weil es jeder Spieler persönlich nehmen soll auf dem Platz.“

Doch mittlerweile haben sich die Vorgehensweisen geändert – auch gegen Fortuna. „Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass es gegen uns jede Mannschaft so macht. Es ist häufig so, dass wir im Eins-gegen-Eins häufig Druck haben“, beobachtet Thioune und nennt gleichzeitig die Lösung dafür: „Da müssen wir die Räume etwas besser finden.“

All das kann der Übungsleiter mit seinen Spielern in den kommenden Trainingswochen angehen. Dabei wird er auch die Last-Minute-Zugänge Giovanni Haag, Myron van Brederode und Valgeir Lunddal Frikdriksson immer mehr in die Philosophie der Fortuna, die seit 19 Ligaspielen nicht mehr verloren hat, heranführen.

Wenn das funktioniert und die bis dato etablierten Kräfte ihre Leistungen abrufen, dann werden die Düsseldorfer „dem Spiel mit dem Ball wieder ein wenig Struktur geben“, ist Thioune überzeugt und findet aktuell: „Alles in allem, gehören wir gerade zu den besten der Liga.“ Auch wenn im Ballbesitz für den Spitzenreiter noch mehr möglich ist.