Früherer Corona-Schutz für Spitzensportler? Allofs lehnt Sonderrolle für den Fußball bei Impfung ab

Update | Düsseldorf · In der Coronakrise gibt es Forderungen, dass Spitzensportler früher geimpft werden. Klaus Allofs hat dazu eine klare Meinung.

Fortunas Vorstand Klaus Allofs.

Foto: Frederic Scheidemann

Seit Anfang der Woche haben die Impfzentren geöffnet. Bis Ende September soll allen Erwachsenen  ein Angebot für eine Impfung gemacht werden – vorausgesetzt, man will es auch. Wie könnte die Impfbereitschaft erhöht werden? Fußballprofis könnten Vorbilder bei der Impfung gegen das Coronavirus sein – Karl-Heinz Rummenigge sieht darin eine Chance für die Gesellschaft. „Lässt sich beispielsweise ein Spieler des FC Bayern impfen, wächst das Vertrauen in der Bevölkerung“, sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Rekordmeisters Bayern München dem Sender „Sport1“. „Wir wollen uns überhaupt nicht vordrängen, aber Fußballer könnten als Vorbild einen gesellschaftlichen Beitrag leisten.“ Und weiter sagt er: „Aktuell haben wir offensichtlich noch zu wenig Impfstoff, und ein Teil der Bevölkerung betrachtet das Impfen aus Sorge vor möglichen Nebenwirkungen noch kritisch. Hier kann der Fußball aber etwas ganz Wichtiges leisten und mit gutem Vorbild vorangehen.“

Frühere Impfungen für Spitzensportler? Diese Debatte will nicht verstummen. Zwar lehnen viele Sportfunktionäre eine Bevorzugung von Athleten ab – ganz hinten anstellen aber wollen sie sich auch nicht. Vor Rummenigge war es zu einer Wortmeldung von Alfons Hörmann gekommen. Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes sprach sich dafür aus, dass mögliche Olympia-Teilnehmer „im zweiten Quartal möglichst bald an die Reihe kommen - nicht im Sinne einer Bevorzugung, sondern dann, wenn genügend Impfstoff da ist“.

Und was sagt man bei Fortuna zu der Diskussion? Eine Sonderrolle für den Fußball lehnt Vorstand Klaus Allofs ab. „Nein, unsere Gesellschaft ist schon gespalten genug“, sagte er bereits im Januar. „Dafür gibt es auch überhaupt keinen Anlass. Die zuständigen Behörden haben Prioritätenlisten erstellt. Die sollten abgearbeitet werden. Wir tun gut daran, alle gemeinsam durch diese Krise zu gehen und als Land so gut es geht zusammenzuhalten.“

Würde sich Allofs sofort impfen lassen, wenn für ihn die Möglichkeit dazu besteht? „Ja, würde ich“, sagte er. „Ich bin so erzogen worden, dass ich mich wissenschaftlichen Erkenntnissen immer mindestens aufgeschlossen gegenüber zeige. Ich selbst und meine Kinder haben alle relevanten Impfungen bisher genutzt. Ich sehe überhaupt keinen Anlass daran zu zweifeln, dass man sich auch vor dem Coronavirus schützen sollte. Am Ende muss es doch darum gehen, dass wir alle zurück zu einem halbwegs normalen Leben kommen wollen.“