Fußball Fortuna Düsseldorfs Fink: "Vielleicht mache ich nur ein oder zwei Spiele"
Der 36-jährige Oliver Fink geht in seine zehnte Saison mit der Fortuna. „Ich bin stolz, einen größeren Fußabdruck in Düsseldorf zu hinterlassen.“
Düsseldorf. Jeden Tag geht es Oliver Fink ein bisschen besser. An ein Training mit der Mannschaft ist immer noch nicht zu denken. Die Wadenprobleme, die sich auf die Achillessehne auswirken, erlauben das nicht. So war der Kapitän froh, die Mannschaft ins Trainingslager nach Österreich begleiten und mit dem Athletiktrainer Robin Sanders arbeiten zu können. „Da es relativ viele Neuzugänge sind, war es auch wichtig, dabei zu sein, um sie kennenzulernen“, sagt der 36-Jährige, für den es schon „ein hartes Brot“ ist nicht richtig eingreifen zu können. „Es ist so wichtig, jetzt die Grundlagen zu legen.“
Während die Kollegen fünf Tage frei haben, muss er die Zeit nutzen, wieder näher an eine vollständige Belastung zu kommen. „Ich hoffe, bald mal wieder Fußballschuhe anziehen zu können“, sagt Fink, der Ende dieser Woche zu seinem „Trainings-Comeback“ kommen möchte. „Die Jungs haben ja schon etwas mehr auf dem Tacho“. So hat er einiges aufzuholen, auch später zusätzlich zum normalen Training.
Aber der Kapitän denkt bereits an den Saisonstart. „Ganz banal: Ich freue mich sehr darauf. Wir werden aber ganz anders an die Spiele als bisher herangehen“, sagt der Routinier. Während die anderen die Fortuna aus dem Stadion schießen wollen, ist es für Fink die Herausforderung, richtig dagegenzuhalten. „Nicht immer gewinnen zu müssen, macht die Aufgabe insgesamt leichter“, sagt Fortunas Kapitän.
Wie er sich in der neuen Mannschaft durchsetzen kann und wird, weiß Fink noch nicht. „Vielleicht mache ich nur ein oder zwei Spiele in der nächsten Saison“, sagt er, der noch darunter leidet, dass er in der Schlussphase der vergangenen Saison verletzungsbedingt ebenfalls nicht eingreifen durfte. „Es war riesig emotional, aufzusteigen. Aber auf dem Rasen wäre es noch mal etwas anderes gewesen.“ Wer Oliver Fink kennt, der weiß, dass er alles dafür tut, um sich so anzubieten, dass der Trainer gar nicht an ihm vorbeikommt.“ Aber mein Ego ist nicht so groß, dass da eine bestimmte Zahl von Spielen am Ende stehen muss“, sagt der 36—Jährige, der natürlich dem Klassenerhalt alles andere unterordnen will und wird.
Auch seine „Positionsbeschreibung“ ist für ihn nicht entscheidend. Er weiß, dass Fortuna sich offensiv quantitativ sehr verstärkt hat. „Wir werden ohnehin defensiver ausgerichtet sein“, sagt Fink, der eine Rückkehr auf die Sechserposition für möglich hält, aber alles andere auch nicht ausschließt — wenn er dann spielt.
„Manchmal muss ich mir die Augen reiben, weil ich damals auf ein Abstellgleis abgeschoben war“, kommentiert Fink rückblickend die Entscheidung, nicht zum FC Bayern II gegangen zu sein. „Ich wollte damals einfach nicht, dass es in Düsseldorf so zu Ende geht.“ Damals an einen Aufstieg mit Kapitän Fink zu denken, sei für ihn absolut verwegen gewesen. „Auch jetzt werde ich mich vollkommen reinhängen", sagt er weil er stolz darauf ist, dass "ich einen größeren Fussabdruck in Düsseldorf hinterlasse".