Fortuna fehlen Kleinigkeiten
Bei dem Drittligisten wurde einiges verbessert, aber Verletzungen fallen schwer ins Gewicht.
Düsseldorf. Es hat wieder nicht ganz gereicht. Wie auch in Emden kommt die Fortuna derzeit als Gast von Spitzenmannschaften auf keinen grünen Zweig. Auch am Sonntagnachmittag beim 0:1 in Berlin fehlte wieder nicht viel zu einem Punktgewinn. "Man kann hier sicherlich verlieren", sagte der verletzte Kapitän Andreas Lambertz (siehe Kasten rechts). "Aber man muss es nicht." Die WZ versucht zu ergründen, was die Fortuna noch von einem sicheren Aufstiegskandidaten für die 2. Fußball-Bundesliga (noch) unterscheidet.
Die Fortuna spielt wesentlich strukturierter und zielstrebiger als in der vergangenen Saison. Jeder Spieler weiß um seine Aufgabe. Die Laufwege sind klar, und die Abstimmung im Mittelfeld passt. Darüberhinaus steht die Abwehr sehr sicher, zumindest im Zentrum. Die Fortuna ist in der Lage, wenn sich alle Spieler konzentrieren, einen Gegner vom Tor fernzuhalten und Chancen zu vereiteln.
Das gelang aber in Berlin, genau wie gegen Offenbach, erst in der letzten halben Stunde. Auch in Emden war das zeitweilige Nachlassen ein entscheidender Faktor für die 0:1-Niederlage. Nur wenn die Fortuna ihr Spiel über 90 Minuten durchhält, kann sie auch auswärts bei Spitzenteams bestehen. "Diesmal sind nicht alle Spieler bissig genug ins Spiel gegangen, weil sie vielleicht dachten, den Gegner spielerisch kontrollieren zu können", so der Fortuna-Trainer zum 0:1 in Berlin.
Das eiskalte Ausnutzen von Torchancen ist sicher nicht das hervorstechendste Merkmal der Fortuna. In Zugang Ranisav Jovanovic hat die Mannschaft aber eine deutliche Verstärkung in dieser Hinsicht erfahren. Dem Deutsch-Serben gelangen vier Tore in sieben Spielen. "Wir erspielen uns viele Chancen. Das heißt zwar nicht, dass wir sie immer nutzen, aber zumindest sind wir in der Lage, für gefährliche Situationen vor dem gegnerischen Tor zu sorgen", erklärt Meier, der glaubt, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Teams der Liga minimal sind. "Uns fehlt nur noch ein wenig Abgebrühtheit."
Das Trainergespann schwärmt davon, dass jede Position doppelt besetzt ist. Fakt ist, dass der Kader besser und ausgeglichener ist als in der vergangenen Spielzeit. Aber es gibt Spieler, die derzeit nicht so einfach zu ersetzen sind. Dazu zählen die Flügelspieler Ahmet Cebe und Olivier Caillas, sowie die beiden Stürmer.
Auch Jens Langeneke und Hamza Cakir sollten nicht gleichzeitig ausfallen. Schwächen in der Stamm- elf findet man derzeit höchstens auf den Außenverteidiger-Positionen, denn Clement Halet muss offensiv stärker werden, und Fabian Hergesell fehlt die Cleverness im Zweikampf, was die Gelb-Rote Karte in Berlin unterstreicht.
Norbert Meier hat die Mannschaft zu einem Team geformt, das um den Aufstieg mitspielen kann. Er bewertet Niederlagen sehr sachlich, sucht dann die Schuld nicht außerhalb, wie etwa in Berlin beim Schiedsrichter. Er hat die Mannschaft nach seinen Vorstellungen personell und taktisch geformt. Sein trockener Humor kommt an, und an ihm und seiner akribischen Arbeit wird es sicherlich nicht liegen, wenn das große Ziel verpasst wird.